Auslaufmodell an der Egbertstraße

TRIER. Ungeachtet aller Proteste scheint Mainz auf der geplanten Zerschlagung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt (SLVA) Trier zu beharren. Wie berichtet, soll die Trierer Einrichtung im Zuge der Agrarverwaltungsreform aufgelöst und auf andere Standorte verteilt werden.

 Gehen hier bald die Lichter aus? Laborarbeit in der SLVA Trier.Foto: TV -Archiv/Robert Herschler

Gehen hier bald die Lichter aus? Laborarbeit in der SLVA Trier.Foto: TV -Archiv/Robert Herschler

Von der Schließung bedroht sind die SLVA und das Kulturamt Trier. Außerdem sollen die rund 25 Hektar große Staatsdomäne und der moderne Kellereibetrieb verkauft werden. Der jüngste Aufschrei gegen die Mainzer Pläne kam aus dem Trierer Stadtrat. In einer Resolution forderte er den Erhalt von Einrichtungen der Agrarverwaltungen am Standort Trier. Das Oberzentrum Trier werde nach und nach untergraben, sagte Oberbürgermeister Helmut Schröer vor der Abstimmung. Die Schließungspläne seien auch eine Entscheidung gegen die Region.Resolution des Trierer Stadtrats

Viel nützen wird auch dieses kommunale Aufbäumen voraussichtlich nichts - die Signale aus Mainz sind deutlich. Jörg Wagner vom Ministerium für Landwirtschaft und Weinbau: "Trier wird auf jeden Fall zugemacht. Die Fristen und die strukturellen Details sollen spätestens zu Beginn der Sommerferien genannt werden." Zurzeit seien die Ausschüsse noch "auf Tournee durchs ganze Land", um mit Kunden, Mitarbeitern und Verbänden zu sprechen. Über den Stand der Entwicklung wollte Wagner keine Angaben machen, denn für "Wasserstandsmeldungen" sei es zu früh. Dies klingt schon sehr endgültig, auch wenn SLVA-Direktor Michael Hau und Pflanzenschutzberater Franz-Josef Scheuer von einer "sensiblen Phase" sprechen, die offenbar geprägt sei von "harten Diskussionen" in den Ausschüssen. Gibt es noch einen dritten Weg für Trier? Die Hoffnung ist eher gering - alle Investitionen für die Staatsdomäne wurden bereits gestoppt. Die Frage, ob die Kosten für die Umstrukturierung höher sein könnten als die angestrebten Einsparungen, lassen die SLVA-Leute offen. Michael Hau: "Da wäre ein detaillierter Vergleich der verschiedenen Standorte erforderlich." Untersucht werden müssten Mieten, Fahrtkosten und andere Faktoren. Die wesentliche Einsparung liege ohnehin in der bis 2015 geplanten Reduzierung von heute rund 160 Stellen in Trier und Bernkastel-Kues auf später noch 40. Hau: "Weit über 100 qualifizierte Beschäftigte, die für Trier auch mit ihrer Kaufkraft verloren sein würden - mitsamt ihren Angehörigen." Ihre Meinung in Kürze? E-Mail an echo@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort