Austausch der Kulturen

TRIER-WEST. "Für uns ist es sehr wichtig, dass wir hierher kommen können. Wir brauchen das", sagt Clara Duschev. So wie der aus Moldawien stammenden Frau geht es vielen Migranten. Aber auch einheimische Stadtteil-Bewohner nutzen die Angebote, die durch die beiden LOS-Projekte "Begegnungsmöglichkeiten im Café Bär" und "Integrationslotse in Trier-West" des Caritasverbandes für die Region Trier bestehen.

 Musikalische Familie: Dinara, Alija, Nuhsan und Aider Rysaliev aus Kirgisien musizieren im Café Bär für Einheimische und Migranten im Stadtteil. Foto: Cordula Fischer

Musikalische Familie: Dinara, Alija, Nuhsan und Aider Rysaliev aus Kirgisien musizieren im Café Bär für Einheimische und Migranten im Stadtteil. Foto: Cordula Fischer

"Andere Möglichkeiten haben wir fast nicht, um Deutsch zu lernen. Hier können wir auch mit dem Computer arbeiten lernen", erklärt Clara Duschev, die seit 1999 in Deutschland lebt. Das kostenlose Angebot, das der Regional-Caritasverband durch die vom Europäischen Sozialfonds geförderten LOS-Projekte (Lokales Kapital für Soziale Zwecke) machen kann, wird in Trier-West rege genutzt. Zusätzliche Angebote wie Computerkurse

"Es kommen immer viele Leute hierher. Das Interesse ist in den letzten Monaten gestiegen. Es kommen viele Migranten, und es gibt einen festen Stamm von Einheimischen", sagt Diplom-Sozialpädagogin Jeanna Bakal, Leiterin des Projektes "Begegnungsmöglichkeiten im Café Bär". Zusätzlich zum Treffpunkt bietet Anne Hennen als Integrationslotsin für Trier-West weiterführende Aktivitäten an, Sprach-/Konversationskurse und Schulungen am Computer, an denen bis zu 25 zugezogene Mitbürger teilnehmen. "Das sind vorwiegend Menschen im Rentenalter. Hier haben sie die Möglichkeit, nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten zu lernen. Die meisten würden am liebsten zweimal pro Woche kommen", sagt Anne Hennen. Außerdem gibt es Berufsberatungen und praktische Aktivitäten. Darüber hinaus haben sich unter den Besuchern verschiedene Gruppen gebildet, die sich mit Schach oder Gesellschaftsspielen beschäftigen, gemeinsam basteln oder backen. Zum zweiten Mal veranstalteten die Projektleiterinnen nun einen musikalischen Nachmittag, bei dem die aus Kirgisien stammende Familie Rysaliev Stücke von Klassik über Tango bis zu Modernem spielte. Dazu gab es Tee aus dem Samowar und selbst hergestelltes Gebäck. Die Verständigung unter den Nationalitäten scheint bei den LOS-Projekten zu gelingen. Auch ein Lichterfest, das im Café Bär im Dezember gefeiert wurde, war ein Fest der Begegnung, bei dem die Gäste Interessantes über Feiern in verschiedenen Religionen und Kulturkreisen erfahren konnten.

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