Bücher statt Baller-Spiele

Heute begeht die Unesco den Welttag des Buches. Trotz Konkurrenz durch Internet und Spielkonsolen - Lesen liegt nach wie vor im Trend.

Saarburg/Trier/Hermeskeil. "Kinderbücher sind unsere größte Abteilung", sagt Buchhändler Jörg Volk aus Saarburg. Für seine kleinen Kunden hat er in seinem Laden eine eigene Leseecke eingerichtet, dekoriert mit Plüschtieren und einem "Bücherwurm" aus Holz.Auch am Tag des Buches, der von der Unesco weltweit begangen wird, stehen die Kinder im Mittelpunkt. In Deutschland werden an Schüler Bücher verschenkt. Die Resonanz ist groß: Mehr als die Hälfte aller vierten und fünften Klassen nehmen in Rheinland-Pfalz an der Aktion teil. Seinen Ursprung hat der Tag in Katalonien: Dort schenken Frauen am 23. April ihren Männern Bücher und bekommen dafür Rosen. Tauschbörse für gebrauchte Bücher

Obwohl das Buch Konkurrenz bekommen hat, Internet und Spielkonsolen Einzug in die Kinderzimmer gehalten haben, ist Lesen nach wie vor beliebt. Dabei muss es gar nicht immer Harry Potter sein. "Auch die Klassiker von Erich Kästner oder Pippi Langstrumpf gehen nach wie vor gut", berichtet Elisabeth Staufer, die den Buchladen in Hermeskeil betreibt.Astrid Lindgrens rothaarige Heldin ist so etwas wie der Prototyp des unangepassten Mädchens - und alles, was wild ist, gefällt auch den Kindern heute. "Besonders beliebt sind die ‚Wilden Kerle' und die ‚Wilden Hühner'", weiß Jörg Volk, der zum Tag des Buches eine Schnitzeljagd und eine Tauschbörse für gebrauchte Bücher anbietet. Geht es um Erwachsene, dann muss der Händler kein Prophet sein, um zu wissen, was verlangt wird. Ein Blick auf die Liste dessen, was Elke Heidenreich im Fernsehen vorstellen wird, genügt: "Das muss man vorrätig haben." Schnäppchenjagd ist angesagt

Ein anderer Trend, der auch vor dem Buch nicht Halt macht, ist die Schnäppchenjagd. "Es ist schwieriger geworden, Bücher die ihren Preis wert sind, an den Leser zu bringen", sagt Peter Zender, einer der Geschäftsführer des Trierer "Bücherladens". In einer Filiale verkauft er sogar ausschließlich Restposten zu reduzierten Preisen. Unter den Kindern beobachtet Zender zwei Gruppen: "Es gibt einerseits Verweigerer, andererseits richtige Leseratten." Trotz vieler Sponsoren müssen die Buchhändler einen Teil der Kosten der Aktion "Ich schenk Dir eine Geschichte" selbst tragen. Jörg Volk tut es gerne und hofft, Kinder so zum Lesen zu animieren. Die Leseratten könnten Zuwachs bekommen.

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