Babyfenster soll erhalten bleiben

TRIER. (red) Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) im Bistum Trier hält an Babyfenstern fest als dem "letzten Mittel, um das Leben von Kindern zu schützen". Das hat die SkF-Diözesanvorsitzende Gisela Lauer in Trier betont.

Lauer nahm damit Stellung zu Medienberichten, nach denen die SkF-Bundesvorsitzende Maria Elisabeth Thoma das Angebot der Babyfenster in Frage gestellt haben soll. Lauer stellte klar: "Solange es keine anderen niederschwelligen Angebote gibt, die Frauen in Panik- und Notsituationen erreichen, halten wir die Aufrechterhaltung der Babyfenster für dringend geboten." Im Bistum gibt es vier Babyfenster: in Trier, Koblenz, Neunkirchen und Bad Kreuznach. Der SkF-Diözesanverein Trier betont in seiner Stellungnahme, dass die Babyfenster konzeptionell als letztes Hilfeangebot, als "ultima ratio", gedacht seien, "verbunden mit dem Wunsch und der Hoffnung, dass sie möglichst selten benötigt werden." Ziel sei, dass Frauen den Zugang zu einer umfassenden Beratung fänden und dass ihnen Auswege aus ihrer ausweglos erscheinenden Situation eröffnet würden. Daher seien die Babyfenster in das weite Beratungs- und Hilfeangebot der Dienste des SkF eingebunden: von den Schwangerschaftsberatungsstellen über Einrichtungen für Mutter und Kind, Frauenhäuser, Pflege- und Adoptionsstellen, anonyme Beratung, Internet-Beratung und ein Notfall-Telefon. Das im Dezember 2000 eröffnete "Babyfenster" in Trier war die landesweit erste anonyme Abgabestelle für Säuglinge. Eltern können ihr Kind am Ruländer Hof in der Böhmerstraße unerkannt abgeben, ein akustisches Signal alarmiert die Erzieher des Kinderheimes. Das "Projekt Moses", an dem die Vereinigten Hospitien als Träger, der Sozialdienst katholischer Frauen und das Jugendamt beteiligt sind, bietet unter 0651/9496-222 einen rund um die Uhr besetzten Notruf für Eltern an.

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