"Primär geht es bei uns um die Rehabilitation behinderter Menschen, ihre gesellschaftliche Integration und die Stärkung der Selbsthilfepotenziale", so umreißt Mitarbeiterin Klaudia Klaus-Höhl die Zielsetzungen des Club Aktiv. Neben seiner professionellen Beratungsstelle habe der Verein das "Peer-Counseling - Betroffene beraten Betroffene" ins Leben gerufen. Wie funktioniert "Peer Counseling"? Behinderte Menschen werden von Behinderten und Angehörigen von Behinderten beraten. Die Ähnlichkeit der Lebens-Situation führt oft zu einer guten Vertrauensbasis. "Peer-Counseling"-Gespräche basieren auf klaren Regeln und sind immer personenzentriert. Sie zielen ab auf Eigenständigkeit und Selbstbestimmung. Das Selbsthilfe-Projekt wird beim Club aktiv auf Ehrenamtsbasis und zusätzlich zu der Beratungsstelle angeboten. Wem dient "Peer-Counseling"? Behinderten Menschen und deren Angehörigen, die Begleitung und Beratung suchen; die sich einen Gesprächspartner wünschen, der Ähnliches erlebt hat; die momentan ihr Leben als schwierig und problematisch empfinden; die selbst über ihr Leben bestimmen und sich mit anderen über den Weg dahin beraten wollen; die ihre Stärken entdecken und einsetzen wollen. Was bietet "Peer-Counseling"? Hilfe zur Selbsthilfe; Begleitung in schwierigen Lebensphasen; ressourcenorientierte Einzel- oder Gruppengespräche; Unterstützung bei der Entwicklung eigener Problemlösungsstrategien; spezifische, bedarfsorientierte Informationen; Stärkung der Eigenkompetenz zu einem selbstbestimmten Leben. Zu all dem gibt es fünf klare Regeln. Eine davon - symptomatisch für alle - zitiert Klaudia Klaus-Höhl: "Übernimm keine Verantwortung für das Problem der oder des anderen. Deine Aufgabe ist es nicht, das Problem der sich äußernden Person zu lösen, sondern ihr zu helfen, ihre eigene Lösung zu finden." In etwa fünf Jahren soll es in Trier und Umgebung ein Netz von ehrenamtlich arbeitenden "Peer-Counseling"-Gruppen geben. Aufgabe der "Peer"-Berater sei es, so Klaudia Klaus-Höhl, als positives Rollenbild zu agieren. "Ein wichtiges Projekt", so sieht man es auch bei der als Fernseh-Lotterie bekannten ‚Aktion Mensch'. Dazu Pressesprecherin Heike Zirden: "Mit 35 922 Euro fördert die Deutsche Behindertenhilfe - Aktion Mensch - die Laienberatung des Club Aktiv in Trier." Zur Arbeit von "Aktion Mensch" nennt Heike Zirden interessante Zahlen: "Durch ein Rekord-Lotterie-Spielkapital von über 320 Millionen Euro konnten im Jahr 2002 über 127 Euro zur Unterstützung von Projekten für Menschen mit Behinderungen bereitgestellt werden." Mit Hilfe der Lotterie-Erlöse plus Spenden könnten pro Monat im Schnitt 150 Projekte der Behindertenhilfe und -selbsthilfe in Deutschland gefördert werden. Insgesamt besäßen zur Zeit rund 6,8 Millionen Menschen ein Los der Aktion-Mensch Lotterie. Aktiv ist der Club Aktiv in Sachen "Peer-Counseling" schon geraume Zeit. Seit einigen Monaten gibt es eine etwa acht Mitglieder starke Gruppe, sich regelmäßig trifft. "Aber jetzt geht es erst richtig los", freut sich Klaudia Klaus-Höhl mit Blick auf die Fördergelder. Sie dankt der "Aktion Mensch", die sich sehr kooperativ gezeigt und das Geld überraschend schnell bewilligt habe. Weil aber, so Klaus-Höhl, Fördermittel bei aller Freude über das, was sie ermöglichen, doch eher die Ausnahme seien, gelte es, realistisch zu bleiben: "Auch in Zukunft wird der Club Aktiv immer auf Spenden angewiesen sein." Ansprechpartnerinnen sind Klaudia Klaus-Höhl und Ute Treinen, Telefon 0561/97859-0 oder -131, klaus-hoehl@clubaktiv.de. Öffnungszeiten der Dienste vor Ort 8 bis 16.30 Uhr.