Beitrag zur Aufklärung

Die vorgesehenen Stühle reichten bei weitem nicht aus. Knapp 80 Personen sind zur Ausstellungs-Eröffnung "Ecclesia und Synagoga" in die Trierer Basilika gekommen.

 Haben die Ausstellung „Ecclesia und Synagoga“ eröffnet (von links): Marianne Bühler, Guido Hepke, Benz Botmann, Professor Herbert Jochum und Klarinettistin Cathrin Stecker. Foto: Jörg Weber

Haben die Ausstellung „Ecclesia und Synagoga“ eröffnet (von links): Marianne Bühler, Guido Hepke, Benz Botmann, Professor Herbert Jochum und Klarinettistin Cathrin Stecker. Foto: Jörg Weber

Trier. (red) "Diese Ausstellung ist ein sichtbares Zeichen einer positiven Veränderung", begrüßte Pfarrer Guido Hepke die Besucher zur Eröffnung der Ausstellung "Ecclesia und Synagoga" in der Basilika, "und es ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung."Entwickelt hat die Ausstellung der Kirchenhistoriker Professor Herbert Jochum, Mitglied des Vorstands der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes. Anstoß dafür war der Synodalbeschluss "Zur Erneuerung des Verhältnisses von Juden und Christen", den die Evangelische Kirche im Rheinland 1980 gefasst hatte.In seinem Vortrag veranschaulichte Herbert Jochum anhand der allegorischen Frauengestalten "Ecclesia und Synagoga", wie sich das Verhältnis der beiden Weltreligionen im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat. "Die Geschichte der beiden allegorischen Frauenfiguren zeigt die Geschichte der Ausgrenzung einer gesellschaftlichen Minderheit", sagte Jochum. Die Sammlung zeige die letztendlich tödliche Wirkung christlicher Sprach- und Bildsymbolik. "Die Ausstellung soll sensibel machen für ähnliche Tendenzen in unserer Gesellschaft heute", warnte der Forscher. "Auch anderen gesellschaftlichen Gruppen gegenüber." Marianne Bühler, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, und Benz Botmann, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Trier, würdigten die Arbeit von Professor Herbert Jochum. Sie betonten beide die Notwendigkeit der Aufklärung und stellten fest: Die umstrittene Karfreitagsbitte des Papstes habe alte Wunden wieder aufgerissen. Die Ausstellung "Ecclesia und Synagoga" in der Konstantin-Basilika ist bis zum 1. Juni geöffnet. Montags bis samstags besteht jeweils von 10 bis 18 Uhr die Gelegenheit zum Besuch, sonntags von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort