Beladen mit Geschenken

Es war kein Pressetermin der üblichen Art. Es ging auch nicht darum, die Werbetrommel für den Frauenhandball zu rühren. Gestern besuchte der Bundesligist DJK/MJC Trier die Kinder-Krebs-Station im Mutterhaus.

Trier. (wir) Es war ein Besuch, der unter die Haut ging. Der Chef der Kinderabteilung des Krankenhauses, Professor Dr. Wolfgang Rauh, informierte die Delegation, bestehend aus Geschäftsführer Jürgen Brech, Trainer Michal Lukacin und den Spielerinnen Diane Roelofsen, Jana Arnosova, Tetyana Shynkarenko, Megane Vallet und Maike März über die Station und bereitete die Besucher auf das vor, was sie erwarten sollte. Die erste Überraschung: Die Station sieht nicht aus wie eine Krankenhaus-Abteilung. Statt weißer Wände ist der Flur ein Gesamtkunstwerk mit Mogli, Balu, Ka und den tanzenden Affen. "Das ist ein Geschenk einer dankbaren Mutter", erklärt Rauh. Im ersten Krankenzimmer fehlt ein Patient. "Unser Jüngster, der erst einjährige Valentin, ist mit seiner Mama im Spielzimmer", informiert die Stationsschwester. Er ist einer von derzeit sechs Leukämiepatienten. Simon (17) und Lucas (12) sitzen in ihren Betten. Sie sind die ersten, die vorweihnachtlich beschert werden. Eine "Mieze" zum Knabbern, kreiert und hergestellt von der Handballerin Silvia Hofmann, die im Hauptberuf Konditorin ist. Dazu Weckmänner, farbige Autogrammkarten, Aufkleber, Buttons und Eintrittskarten für Spiele nach Wahl. Und sogar Trikots. Der soziale Zweck des Sports

Das nächste Zimmer ist nur von Mädchen belegt. Auch sie erhalten Geschenke. Der Begriff "Kinder-Krebs-Station" ist irreführend. Denn hier liegen auch Kinder mit "ganz normalen Krankheiten". Einer von ihnen ist Florian (8), der mit viel Gel eine ganz verwegene Frisur gezaubert hat. "Er ist hyperaktiv", sagt seine Mutter. Gleich daneben liegt Katharina (4), die einen Krampfanfall erlitten hat. Eine Tür weiter Lea, die am Blinddarm operiert wurde. Fast alle der kleinen Patienten wurden besucht und beschenkt. Prof. Rauh bedankt sich "im Namen von uns allen für den Besuch. Wir sprechen immer vom sozialen Zweck, den der Sport erfüllt. Dass sie an unsere Patienten gedacht haben, ist ein besonderes Beispiel dafür".

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