Brandstifter auf frischer Tat ertappt

Durch die Festnahme eines Tatverdächtigen könnte die Serie von Abfalleimer-Bränden in Trier beendet sein. Doch diese spektakulären Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs: Vandalismus bleibt ein Dauerproblem in der Stadt.

Trier. Vorläufiges Aufatmen bei Polizei, Feuerwehr, Stadtverwaltung und Bürgern: Zumindest ein dringend Tatverdächtiger, der drei Mülleimer in der Trierer Innenstadt angezündet haben soll, ist aus dem Verkehr gezogen. Nach TV-Informationen wurde der 30-Jährige in der Nacht zum Sonntag auf frischer Tat ertappt. Der Mann wohnt im Südosten von Trier.

Die Serie von Brandstiftungen begann vor knapp drei Wochen. Immer wieder musste die Feuerwehr ausrücken, um Abfalleimer und Container zu löschen. Zuletzt brannten in der Nacht zum Sonntag drei Behälter in der Simeonstraße und der Fleischstraße: Dabei ging der Verdächtige den Fahndern ins Netz.

Doch damit ist der Fall keineswegs abgeschlossen. Denn ob der festgenommene Mann auch andere Behälter angezündet hat (und wenn ja, welche), ist noch offen. Hatte er Komplizen? Ist er nur ein Nachahmungstäter, ein so genannter Trittbrettfahrer? Welche Motive stehen hinter den Taten?

Solchen Fragen gehen die Ermittler derzeit nach und bitten Zeugen um Hinweise unter Telefon 0651/9779-1710 oder 9779-3200.

Das Thema Vandalismus beschäftigt die Behörden in trauriger Regelmäßigkeit (siehe Extra). "Bei Sachbeschädigungen haben wir es häufig mit Serien zu tun", erklärt Polizei-Sprecherin Monika Peters. Oft seien etwa mehrere Autos betroffen, wie in der Nacht zum 14. Dezember im Stadtteil Pfalzel, als Unbekannte rund 20 Fahrzeuge zerkratzten.

Mutwillig beschädigt, zerstört oder beschmiert wird praktisch alles, was irgendwie erreichbar ist, ob öffentliches oder privates Eigentum. Dazu zählen unter anderem Ruhebänke, Blumenkästen, Telefonzellen, Fahrräder, Lampen, Sonnenschirme, Fenster und Spielgeräte. Keine Wand und kein Zug ist vor illegalen Graffiti sicher.

In vielen Einzelfällen geht der Sachschaden in die Tausende. Bei Bränden wie der jüngsten Serie besteht außerdem die Gefahr, dass Flammen auf Gebäude übergreifen. "Das sind wahrlich keine Kavaliersdelikte. Bei den Ermittlungen sind wir auch auf Hinweise von Zeugen angewiesen", appelliert Monika Peters an die Bürger. EXTRA Statistik: Die Gesamtzahl der Sachbeschädigungen allein im Dienstbezirk der Polizei-Inspektion Trier verharrt auf hohem Niveau. Vom 1. Januar bis 30. September 2008 waren es 1016 Fälle, davon 475 KFZ-Schäden (Vorjahres-Zeitraum: gesamt 1026, KFZ 534). Die Aufklärungsquote stieg von 19,6 Prozent auf 23,9 Prozent. (cus)

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