Ein 61-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Konz steht im Verdacht, ein seit Jahren gesuchter Serien- und Sexualtäter zu sein. Er ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft der Mann, der im Januar 2012 in Konz zwei Frauen überfallen hat. Diese Serie, die damals für hohe Nervosität und Unsicherheit im Raum Konz und Saarburg gesorgt hat, war bis heute ungelöst (der TV berichtete mehrmals).

DNA-Spuren brachten den 61-jährigen Tatverdächtigen in Verbindung mit den Überfällen 2012. Er hat laut Mitteilung der Polizei im Oktober 2014 auch eine Studentin der Uni Trier angegriffen. Der Täter hat die Frau auf einem Parkplatz von hinten umfasst und wollte sie in ein Gebüsch zerren. Doch das Opfer wehrte sich heftig und schrie, so dass Zeugen zu Hilfe kamen. Der Mann floh, doch die Fahnder fanden ihn. Das Amtsgericht erließ Haftbefehl gegen ihn.

Die daraufhin von der Staatsanwaltschaft Trier veranlassten weiteren Untersuchungen führten zu der Serie in Konz im Januar 2012. Dort hatte die Polizei DNA-Spuren gesichert, die mit der DNA des jetzt festgenommenen 61-Jährigen übereinstimmen. Spuren dieser Art finden die Laborexperten in Haaren, Hautschuppen, Speichel oder Blutkörperchen (siehe Extra).

"Dieser späte Ermittlungserfolg ist das Ergebnis systematischer staatsanwaltschaftlicher und kriminalpolizeilicher Ermittlungsarbeit unter Nutzung der Möglichkeiten der heutigen Kriminaltechnik", sagt Uwe Konz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier. Übereinstimmende DNA-Spuren, so Konz, haben eine hohe Beweiskraft. Der 61-jährige befindet sich in Untersuchungshaft.

Die Serie im Januar 2012 begann in der Konzer Güterstraße. Eine 20-Jährige wurde von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht und sexuell bedrängt. Der Täter stieg laut Polizei in das Auto der Frau und wollte sie dazu zwingen, sich auszuziehen. Sein Opfer schrie und wehrte sich aber so heftig, dass der Mann von ihr abließ und floh.

Einen Tag später meldete sich dann eine 23-Jährige bei der Polizei, die kurz vor 13 Uhr auf dem Parkplatz hinter dem Konzer Rathaus von einem Mann bedrängt wurde, der ebenfalls versuchte, in ihr Auto einzusteigen. Der Täter ließ von ihr ab, als er bemerkte, dass sie sämtliche Autotüren verriegelt hatte.
Zur Aufklärung richtete die Kriminalpolizei eine Ermittlungsgruppe ein. Zu ihr gehörten Beamte des zuständigen Fachkommissariats und Fahndungsspezialisten der Kriminalinspektion Trier.Extra: DNA

DNA oder DNS steht für ein langes Molekül, das die gesamten Erbinformationen eines Organismus trägt. Das englische Kürzel DNA bedeutet Desoxyribonucleicacid, auf Deutsch wird daraus Desoxyribonucleinsäure oder DNS.
Die Polizei arbeitet mit dem sogenannten genetischen Fingerabdruck eines Menschen. Da in jeder Zelle des Menschen das Erbgut angelegt ist, reichen schon die winzigsten Körperzellenfunde, um solch einen genetischen Fingerabdruck zu erstellen. jp