Damit der Einzelhandel blüht

EHRANG-QUINT. Welche Visionen entwickelt der Ortsbeirat für Ehrang-Quint? Welche Wünsche hat er für diesen Stadtteil? Diesen Fragen ging der TV im Gespräch mit den Mitgliedern dieses Gremiums nach.

 Lenken die Geschicke des Stadtteils: die Mitglieder des Ehranger Ortsbeirats (von links) Christel Neu, Ortsvorsteher Günther Merzkirch, Matthias Steffes, Leo Gohr und Hans-Peter Simon.Foto: Gabriela Böhm

Lenken die Geschicke des Stadtteils: die Mitglieder des Ehranger Ortsbeirats (von links) Christel Neu, Ortsvorsteher Günther Merzkirch, Matthias Steffes, Leo Gohr und Hans-Peter Simon.Foto: Gabriela Böhm

Leichtfällt es den Fraktionsvorsitzenden des Ehranger Rates nicht,Visionen für Ehrang zu entwickeln. Vor lauter Realitätssinn seies schwer, Wünsche zu äußern, sagt Leo Gohr (SPD). Er sei schonfroh, wenn all die Projekte, die der Rat bereits angeschoben hat,überhaupt Wirklichkeit werden. Auch Hans-Peter Simon (B 90/DieGrünen) ist skeptisch. "Visionen ohne Geld- daraus werden dannIllusionen." Auf der Suche nach einer Lebensader

Andererseits sei Geld immer dann da, wenn der politische Wille dahinter stünde, glaubt Simon. Schnell wird klar, dass die Räte auf ihrer Prioritätenliste zu oberst das Thema Mühlengelände und Ortsumgehung sehen. Von einer "Lebensader" ist die Rede, die Ehrang braucht, um den Einzelhandelsstandort zu retten. "Wir brauchen Perspektiven", sagt Simon. Die Umgehungsstraße und ein neu gestaltetes Mühlengelände mit Kindergarten und Läden könnten einen Wendepunkt für die Infrastruktur einleiten. Dazu gehört auch das dringend gewünschte Bürgerhaus, dessen Finanzierung zwar gesichert ist, an dem sich zurzeit allerdings nichts sichtbar fortentwickelt.

Einig sind sich die Ehranger Ratsmitglieder, dass der Schrotthändler bei der Pfeifersbrücke ein hässliches Einfallstor nach Ehrang darstellt. Auch die gegenüber stehenden alten Wohnwagen, in denen Schausteller bei dem herunter gekommenen ehemaligen Jugendheim wohnen, seien kein Aushängeschild. Was sich die Räte stattdessen an diesem Standort wünschen? Da gehen die Meinungen auseinander. Dort könnte ein Mitfahrerparkplatz oder ein Parkbereich eingerichtet werden, findet Gohr. "Oder ein Bolzplatz mit einer Half-Pipe entstehen", wirft Christel Neu (CDU) ein. Große Chancen für eine verbesserte Jugendarbeit versprechen sich die Ratsmitglieder von einer sozialwissenschaftlichen Beraterin, die in Zusammenarbeit mit den Vereinen ein Konzept erarbeitet.

Handlungsbedarf gibt es ebenso für die ältere Bevölkerung, die im Stadtteil kaum Angebote vorfindet. Ortsvorsteher Günther Merzkirch (CDU) fällt dazu ein lang gehegter Wunsch ein: "Im Ehranger Ortskern müsste ein Haus für betreutes Wohnen entstehen." Wenn eine solche Einrichtung von ehrenamtlichen Bürgern geführt werde, könnten die Senioren in vertrautem Umfeld alt werden, ergänzt Christel Neu.

Ein verbessertes Umfeld wünscht sich Gohr für den Kaiserhammerweiher. "Das Gelände sollte langfristig als Naherholungsgebiet ausgebaut werden." Doch dazu gehört auch ein verbessertes ÖPNV-Angebot. "Die Menschen auf der Bausch und der Heide gehören zwar faktisch zur Stadt, sind aber nur mit schlechten Busverbindungen versorgt", sagt Matthias Steffes (UBM). Das gelte auch für die Bleischmelze. Diese Bereiche müssten besser an den Ortskern angebunden werden.

Mit Schaukästen und Wegweisern plant der Ortsbeirat eine bessere touristische Anbindung an den Moselradweg.

Auch einem Gewerbegebiet zwischen Dammstraße und B 53 gewinnen die Politiker nur Positives ab - "Es fehlt nur ein Investor." Eher realistisch als visionär beurteilen die Ratsmitglieder die Entwicklung des Stadtteils Ehrang-Quint. "Es hat sich viel getan", findet Christel Neu. "Wunder können wir allerdings nicht bewirken."

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