Dekoratives E

TRIER. (red) In die faszinierende Welt der mittelalterlichen Buchmalerei führte ein Vortrag, den Diethelm Gresch aus Berlin im historischen Lesesaal der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier hielt.

Sein Thema: "Die Wenzelsbibel. Zu einer neuen, überraschenden Deutung ihrer Randdekorationen." Veranstalter waren die Bibliothek des Priesterseminars und die Bibliophile Gesellschaft pro Libris Trier. Die Randverzierungen der Wenzelsbibel, der ältesten deutschen Prachthandschrift der Bibel, haben seit je das besondere Interesse von Wissenschaftlern und Bibliophilen gefunden. Eine Deutung des Buchstaben E schien lange Zeit unmöglich, da während der Hussitenkriege alle diesbezüglichen Dokumente verloren gingen. Umso erstaunlicher ist die einfache Deutung, die sich aus dem Zusammenspiel von Bibeltext und Randilluminationen ergibt. Das E steht für die Übersetzung des lateinischen "lex" beziehungsweise des hebräischen "tora" und deutet in Kombination mit dem W die Einheit von göttlicher Weisung und königlichem Gesetz an.

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