Den Augenblick sanft einfangen

TRIER. (mew) In seiner sechsten Ausstellung präsentiert Daniel Schieben neue Werke seiner privaten Passion, der Schwarz-Weiß-Fotografie. Bis 14. Mai können sich Interessierte im Foyer des Elisabeth-Krankenhauses vom Talent des 24-Jährigen überzeugen. "Pour le moment" lautet das Motto. Momente in Grau, die alles andere als farblos wirken.

Daniel Schieben hat ein Faible für Tradition: Fotografie schreibt er noch mit doppeltem Ph. Griechische Philosophen faszinieren ihn, Farbfotos sind nicht sein Fall, und seine Spiegelreflexkamera ist vom "schneller, kleiner, multifunktioneller"-Trend der Digitalkollegen weit entfernt. Für einen Mann von Mitte Zwanzig scheint dies eher ungewöhnlich. Doch vielleicht ist es genau diese Mischung, die sich in der Fotografie Schiebens widerspiegelt. Fernab vom weit verbreiteten Zeitraffer-Wahn fängt er Momente ein und verleiht ihnen durch sein Objektiv gewisse Magie. Es scheint, als durchlebe Schieben eine innere Wandlung, sobald er eine Kamera in den Händen hält: Der seriöse "Schreibtischtäter" (er arbeitet im Immobiliengeschäft) wird zum aufmerksamen Auge. So taucht Daniel Schieben sowohl Reise-Impressionen als auch Portrait-Aufnahmen in gefühlvolle Grautöne und beweist, wie wertvoll genaues Hinsehen sein kann.

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