Den Glauben teilen

TRIER. (fro/red) Mit dem Titel "Augenblicke" eröffnete zu Beginn der Heilig-Rock-Tage 2003 in der Liebfrauenkirche eine Ausstellung mit Bildern und Skulpturen von Künstlern mit geistiger Behinderung.

 "Frohes Glaubenszeugnis": die Bilder der Ausstellung "Augenblicke".Foto: Hans Frommer

"Frohes Glaubenszeugnis": die Bilder der Ausstellung "Augenblicke".Foto: Hans Frommer

Zeitgleichmit dem Pontifikalamt im Dom und der offiziellen Eröffnung derHeilig-Rock-Tage begrüßte Brigitte Scherer, Leiterin des Referats"Menschen mit geistiger Behinderung" im BischöflichenGeneralvikariat, Besucher sowie die ausstellenden Künstler. "Es ist Tradition, zum Bistumsfest auch Menschen mit Behinderungen einzuladen. Aber uns wurde bewusst, dass Behinderte nicht nur Objekte unserer Fürsorge und Seelsorge sein möchten. Vielmehr wollen sie sich einbringen, mitgestalten, ihr Leben und ihren Glauben teilen", erläuterte Brigitte Scherer die Initiative zu dieser Ausstellung. In der Realität sei man davon jedoch - auch in der Kirche - noch meilenweit entfernt.

"Kommt und seht" - so antwortete Jesus seinen Jüngern auf deren Frage "Wo wohnst du?". Diese Einladung sprechen die Initiatoren auch den Besuchern der Heilig-Rock-Tage aus.

Insgesamt 36 Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Gruppen mit Behinderten und Nichtbehinderten des Klosters Ebernach in Cochem, aus Brodenbach und Daun, St. Martin in Kaisersesch, der Kunsttherapie-Gruppe der Westeifel Werke in Gerolstein und dem Institut St. Joseph im luxem-burgischen Betzdorf sind in der Liebfrauenkirche zu sehen. Dechant Heinz Brubach bezeichnete die Ausstellung als "Bereicherung für Geist und Seele und als frohes Glaubenszeugnis". "Die Menschen, die die Bilder gemalt haben, können uns viel Segen schenken." So finden sich abstrakte und gegenständliche Bilder, die meist die Menschen in einer ausgesprochenen Tiefe und Einmaligkeit zeigen, in einer besonderen Umgebung wieder.

Hubert Lucht aus Brodenbach erklärte stolz sein großformatiges Bild, das ihn mit seiner rauchenden Betreuerin zeigt. "Diese Werke sprechen eine eindrucksvolle Sprache. Eine Sprache der Gefühle, die in unserer Welt Platz haben muss", betonte Brigitte Scherer. "Die Farben machen Freude", kommentierte eine Besucherin aus Prüm im Gästebuch.

Unter dem Titel "Maria im Abseits? - Mariendarstellungen nach 1945" lädt eine weitere Ausstellung mit 30 Exponaten, die ausdrücklich nicht als Auftragsarbeiten zu bezeichnen sind, bis 29. Juni ins Museum am Dom ein.

"Mensch bibel" heißt die Schau im Domkreuzgang um Frauen und Männer des Alten und Neuen Testaments. Initiiert ist sie von der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Trier.

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