Den Schmierern zu Leibe rücken

Zur Verschönerung des Orts- und Stadtbildes tragen sie nicht gerade bei: Graffiti-Schmierereien auf Hauswänden, Brücken, Schildern und Straßen. Auch in Ehrang und Quint sind sie allgegenwärtig und sorgen immer wieder für Verärgerung.

 Verschmierte Straßenschilder wie hier in Trier-Quint sind ein Dauer-Ärgernis für Anwohner und Touristen. Die Täter sind schwer zu fassen. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Verschmierte Straßenschilder wie hier in Trier-Quint sind ein Dauer-Ärgernis für Anwohner und Touristen. Die Täter sind schwer zu fassen. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier-Ehrang. (QO) Guido Eberhardt würde sich gerne einmal auf die Lauer legen, um einen Sprayer auf frischer Tat zu ertappen. Es gehört zu den Aufgaben des amtlich verpflichteten Fischereiaufsehers, Ordnungswidrigkeiten, Verkehrswidrigkeiten und Straftaten festzustellen. So befasst er sich seit Jahren mit Schmierereien an Gebäuden und Schildern, etwa am Kyllradweg und bei der neuen Biewerer Umgehung.Übeltäter sind kaum zu erwischen

Er dokumentiert Graffiti; nachts dreht er oft ehrenamtlich seine Runden. Doch die Täter sind schwer zu erwischen. "Viele Bürgerinnen und Bürger sind erbost über solche Schmierereien. Vor allem werden sie nicht entfernt und bleiben verewigt in das Ortsbild Ehrang-Quint", sagt Eberhardt. Besonders ärgerlich: "In Ehrang und Quint sind viele Verkehrsschilder bemalt, oft auch Buspläne, manchmal sogar die Straßen.""Die in der Diskussion des Arbeitskreises Graffiti geäußerten Ideen und Gedanken zur Problematik einer zeitnahen Entfernung von derartigen Schmierereien sollen demnächst in den Fraktionen beraten werden", sagt UBM-Chef Manfred Maximini. Seine Fraktion startete im Stadtrat eine erneute Initiative zur Verschönerung des Stadtbildes. In Koblenz hat sich das Konzept, neue Graffiti umgehend zu dokumentieren und zu beseitigen, offenbar bewährt (der TV berichtete). "Viele Ideen werden wahrscheinlich an fehlenden Haushaltsmitteln scheitern", befürchtet der Ehranger Ortsvorsteher Günther Merzkirch. Einer der vom Ordnungsamt erläuterten Lösungsansätze sieht daher vor, dass Sponsoren die Kosten für die Reinigung öffentlicher Gebäude übernehmen.Roman Schmitz, der dort für den kommunalen Vollzugsdienst zuständig ist, hätte das Problem lieber heute als morgen gelöst. "Das Wichtigste ist, dass Graffiti sofort beseitigt werden!", sagt er. "Das nimmt den Sprayern die Motivation." Er könne sich in dieser Hinsicht eine preiswerte Lösung, etwa mit Hilfe der Handwerkskammer vorstellen. Schmitz hofft, dass die Fraktionen noch in diesem Jahr zu einer Entscheidung kommen. Nach Koblenzer Vorbild würden bereits jetzt alle Graffiti dokumentiert, bei der Staatsanwaltschaft sei ein Sonderdezernat eingerichtet worden. Gleichzeitig seien Privathaushalte und Schulen über Graffiti informiert worden, etwa über die rechtlichen Aspekte - und über die zahlreichen Flächen in Trier, die zum legalen Sprayen freigegeben sind.

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