Da schläft der Mann der "armen Ehefrau" Christel Molitor sogar beim Pinkeln ein, und im Bett ist's wohl auch nicht so richtig nett mit der "Schloaftablett". In die gereimten Klagen der Hausfrau in der Bütt stimmen die geplagten Frauen im Zuschauerraum der Aula der Berufsbildenden Schule nur zu gerne ein - um sich bei ihren Angetrauten lachend beim nächsten Schunkelwalzer unter zu haken. "Eieieieieieiei" - was sich liebt, das neckt sich. Und zwar gegenseitig, wie der Mann beweist. Welcher Mann? Na, der Mann eben. Der, mit dem Blümchen am Hut und dem seit 20 Jahren perfekt sitzenden Kommunionsanzug. Der, der drei Jahre Pause gemacht hat und als einziger bei allen Fernsehsitzungen aus Trier mit dabei war. Franz Wanninger eben. "Denn die Männer haben Intelligenz - schließlich sind wir der Homo sapiens", reimt sich sein Spottlied auf die Einkaufswut der Frauen zwar nicht ganz rein, aber der Saal liegt dem sympathischen Kultkomiker des Trierer Karnevals zu Füßen wie zu dessen besten Zeiten. Überhaupt die Wanningers und von wegen Nachwuchssorgen: Mit Eloquenz und Spontaneität führt der junge Sitzungspräsident Lars Wanninger durchs Programm. Und Tanztrainerin Claudia Wanninger, seine Ehefrau, sitzt im Publikum und wirft ab und zu einen Blick auf die Balustrade der Aula: Da herrscht statt Heiterkeit nämlich konzentrierter Ernst unter ihren Schützlingen, den Gardemädchen. Muskeln werden gedehnt und Spagatsprünge geprobt. Die brandneuen rot-schwarzen Kostüme gleichen Turntrikots, elastische Einsätze sorgen für Bewegungsfreiheit. Die ist nötig, wie die Garde wenig später auf der Bühne zeigt und mit ihrer tänzerischen Glanzleistung erklärt, warum die Beine der Gardemädchen in Zeitungsberichten über Kappensitzungen so häufig Erwähnung finden. Da wollen sich auch die "Swinging Eggs" nicht lumpen lassen: Das Männerballet ist längst nicht mehr nur übergewichtig und komisch, sondern übergewichtig, komisch und dazu tänzerisch versiert. Zwei Mal hintereinander hat die Truppe schon den "Hölzernen Tanzschuh" gewonnen, siegen die Männer bei diesem Trierer Tanzwettbewerb auch diesmal, bleibt die Trophäe im Besitz der "Schwingenden Eier". Der Tanz ist also keine Domäne der Frauen mehr - vielleicht, weil wir doch vom gleichen Planeten kommen? Nein, keine Zustimmung. Wäre doch zu schade, wenn die Quelle für die Scherze einer so gelungenen Kappensitzung wie die der Roten Funken versiegen würde. Die Aktiven: "Weil Karneval schön ist", waren neben dem Elferrat auf der Rote-Funken-Bühne dabei: Nicki Weber, die Kindergarde, die Mittlere Garde, die Aktiven Garde, die Crazy Dancers, die Happy Hibbos, die Showtanztruppe, die Swinging Eggs, die Solomariechen Nadine Sutchet, Marion Scherf und Jennifer Trampert, Manfred Jaworek, Hans Josef Apel, Christel Molitor, Franz Wanninger, Reinhilde Michels, Sven Gaab, Margret und Willi Wagner.