Der Traum von der besseren Busanbindung

KERNSCHEID. Einen neuen Jugendraum? "Warum nicht!” Wie in nahezu jedem Stadtteil haben auch die Jugendlichen in Kernscheid noch den ein oder anderen Wunsch - aber im Großen und Ganzen sind sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Freizeitangeboten zufrieden.

 Wann fährt der nächste Bus? Friederike Bär (rechts) und ihre Freundin Julia Oberhausen studieren den übersichtlichen Fahrplan der Linie 84, die Abends von Kernscheid in Richtung Stadtmitte fährt.Foto: Hans Krämer

Wann fährt der nächste Bus? Friederike Bär (rechts) und ihre Freundin Julia Oberhausen studieren den übersichtlichen Fahrplan der Linie 84, die Abends von Kernscheid in Richtung Stadtmitte fährt.Foto: Hans Krämer

Wer die Relation zwischen den jungen, den schon etwas älteren und den alten in Kernscheid lebenden Menschen betrachtete und es überspitzt formulieren wollte, griff in der Vergangenheit nicht selten zu folgendem harten Urteil: "Kernscheid ist ein aussterbender Stadtteil.” Auch heute fällt noch des Öfteren dieser Satz. Doch stimmt er so? In den Augen mancher Kernscheider Jugendlichen nicht. "Vor zehn Jahren hätte ich diese Aussage eher unterstrichen als heute”, meint der 21-jährige Dominik Pauly. "Aber in der Zwischenzeit sind einige Familien mit jüngeren Kindern hierher gezogen.” Mehr Familien, mehr Kinder - das hat natürlich Auswirkungen auf die vorhandenen Angebote. Und die können sich für einen so überschaubaren Stadtteil wie Kernscheid durchaus sehen lassen: einmal wöchentlich ein freies Fußball-Training auf dem Kernscheider Bolzplatz oder in der Halle, Tischtennis, Kinderturnen, Gruppenstunden, im Sommer Fahrten in Freizeitparks oder Zeltlager. Viele der - oftmals vom örtlichen Sportverein SSG Kernscheid - angebotenen Freizeit-Aktivitäten werden von den Kindern und Jugendlichen eifrig genutzt, und im Wesentlichen sind diese auch zufrieden. Natürlich hätten die Jugendlichen da noch den ein oder anderen Wunsch. "Man muss halt alles im Verhältnis sehen”, meint Pauly. Aber Träumen darf ja mal erlaubt sein. Und einmal in Gedanken, kommen da dem ein oder anderen von ihnen noch einige Ideen, die sie gerne umgesetzt sehen würden. "Eine Jugend-Fußballmannschaft”, meint Julia Oberhausen (13). "Eine größere Turnhalle”, ergänzt Friederike Bär (14). Wie wäre es mit dem Bau eines Jugendraums? "Tja, warum eigentlich nicht.” Bislang gibt es einen solchen Raum nicht, aber er war auch nur bedingt nötig, da zuletzt eine Generation von Jugendlichen den in Irsch nutzte - die Rivalitäten zwischen den beiden benachbarten Stadtteilen sind im Vergleich zu früher eben deutlich weniger geworden. Bleibt noch ein klassisches Jugendlichen-Thema: die Busanbindungen. Zwei Mal pro Stunden unter der Woche, werktags abends bis 24 Uhr, am Wochenende bis 2 Uhr nachts - den Kernscheider Jugendlichen geht es in dieser Beziehung nicht besser und nicht schlechter als allen anderen in Trier. Aber während der Draht in die Stadt ordentlich ist, sieht's mit der Verbindung in die Stadtteile Irsch und Tarforst schlechter aus. "Da müssen wir dann immer erst in die Stadt und umsteigen”, meint Friederike. "Bessere Busverbindungen nach Irsch und Tarforst wären schon wünschenswert.”

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