Sie ist der "gute Geist von St. Antonius". Am 18. Juni 1904 in Trier geboren, ist Barbara Keller eine waschechte Triererin. Nach über 40-jähriger Tätigkeit als Buchhalterin bei der AOK kümmerte sie sich als Rentnerin um ihre Pfarrei "St. Antonius", gründete dort einen Altenclub und betreute die Bücherei. "Sie ist auch heute noch von der Verwaltung fasziniert" sagt Hildegard Steinbach, Verwaltungsleiterin des Seniorenstifts "St. Elisabeth" in der Böhmerstraße, "wenn sie mal in meinem Büro ist, merkt man, dass sie sich nach wie vor für die vielen Ordner im Regal interessiert." Seit 1997 ist Barbara Keller im Seniorenstift. "Wir mussten früher auch immer aufpassen, dass sie nicht ausgebüchst ist", sagt Steinbach lachend, "ein Mal hat sie eine andere Bewohnerin mitgenommen und sie am Hauptbahnhof in einen Zug nach Ehrang gesetzt - und das mit über 90!" Auch heute noch lässt sie sich gerne durch die Trierer Innenstadt fahren. "Wir gehen im Sommer ab und zu mal ein Eis essen", erzählt Schwester Edeltraud. Und auch die Musik ist immer noch ein Bestandteil ihres Lebens. "Als ich im April Geburtstag hatte, stand sie plötzlich allein in der Tür und hat mir ein Geburtstagslied gesungen", sagt Steinbach über die 102-jährige. Auch für Helmut Schröer sind die Besuche bei Triers fünftältester Bürgerin obligatorisch: "Und nächstes Jahr kommen wir natürlich alle wieder - dann zum 103. Geburtstag!"