"Die Schule soll auch Freude machen"

TRIER. Für alle Fünftklässler bedeutet der Übergang in die weiterführende Schule eine große Umstellung. Das Friedrich-Spee-Gymnasium bietet seinen Neulingen besondere Unterstützung. Welche das sind, lesen Sie im siebten und letzten Teil der TV -Serie über die Trierer Gymnasien.

 Die etwas andere Einführung in die neue Lernumgebung: Alle fünften Klassen erhalten Lern- und Verhaltenstraining.Foto: Christine Wetzel

Die etwas andere Einführung in die neue Lernumgebung: Alle fünften Klassen erhalten Lern- und Verhaltenstraining.Foto: Christine Wetzel

Kommt das Kind mit den veränderten Anforderungen zurecht? Gibt es am Nachmittag eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung? Ist das Gymnasium überhaupt geeignet? Das sind oft die Fragen, die sich Eltern zum Ende der Grundschulzeit ihrer Sprösslinge stellen. Fragen, auf die das Friedrich-Spee-Gymnasium in Trier Pfalzel Antworten bietet. Mit einem Ganztagsangebot, gemischter Orientierungsstufe sowie Lern- und Verhaltenstraining unterstützt es die Jüngsten der Schule. Das Ziel des Lern- und Verhaltenstrainings ist es, die "Schüler für die Anforderungen fit zu machen", erklärt Schulleiter Horst Schädlich. Dazu gehören die Stärkung der Person und des Selbstbewusstseins sowie der Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. "Die Schüler müssen lernen, Probleme gewaltfrei zu lösen und damit umgehen können, auch mal nicht Recht zu haben." Außerdem werden Lernmethoden vermittelt. Das alles geschieht unter Anleitung des dazu weitergebildeten Klassenleiters und eines weiteren Fachlehrers - spielerisch oder mit meditativen Übungen. Das Lern- und Verhaltenstraining steht mit zwei Wochenstunden auf dem Plan aller Fünftklässler. Als einziges Trierer Gymnasium bietet das FSG auch die schulartübergreifende Orientierungsstufe von Realschule und Gymnasium. Das heißt, alle Schüler werden in der fünften und sechsten Klasse gemeinsam unterrichtet - egal für welche der beiden Schulformen sie eine Empfehlung erhalten haben. Die Wahl braucht also nicht bereits nach dem vierten Schuljahr getroffen werden, stattdessen bleiben noch zwei Jahre Zeit zu entscheiden, ob das Gymnasium oder die Realschule geeignet ist. Letztere befindet sich nur wenige Meter weiter. Für eine der neuen fünften Klassen ist darüber hinaus Ganztagsunterricht an zwei Tagen der Woche obligatorisch. Die Schüler bleiben bis um 16 Uhr im Gymnasium, erledigen mit Fachlehrern ihre Hausaufgaben und erhalten Unterricht in Sport und Kunst. Ein Ausbau des Angebotes auf die ganze Woche ist beantragt, könne jedoch frühestens 2004 realisiert werden, berichtet Horst Schädlich. Darüber hinaus können die neuen Fünftklässler bei ihrer Anmeldung entscheiden, ob sie statt Englisch Französisch als erste Fremdsprache wählen möchten. Jedoch auch für die Älteren beschränkt sich das Angebot nicht auf Unterricht nach Vorschrift: Künstlerisch begabte Schüler werden von der siebten Klasse an für vier Jahre mit zwei extra Wochenstunden gefördert. In diesen Extra- Stunden fertigen sie anspruchsvollere Arbeiten wie Kupferstiche oder Gipsskulpturen an. Für die Leseförderung wurde am FSG für Schüler der siebten und achten Klassen eine von fünf Jugendbuchjurys in Deutschland gebildet. Sie wirken an der Vergabe des Deutschen Jugendliteraturpreises mit. Allen Schülern des Gymnasiums steht eine umfangreiche Sammlung aktueller Jugendliteratur in der Schulbücherei zur Verfügung. Sie hat in jeder Pause geöffnet. Außerdem werden Lesenächte, Schreibwerkstätten und Autorenlesungen veranstaltet. Weitere Arbeitsgemeinschaften werden teilweise in Kooperation mit der benachbarten Real- und der Hauptschule angeboten. Koch- und Schreibmaschinenkurse gehören dazu. Besonders beliebt ist aber die Möglichkeit, kostenlos einen Mofa-Führerschein zu machen. Zudem gibt es Handball-, Basketball- und Fußballteams, Badminton und Leichtathletik. In Verbindung mit der Musikschule wird preiswerter Einzel- und Gruppeninstrumentalunterricht geboten. Das dort Erlernte können die Schüler im Schulorchester oder der Big Band anwenden. Schließlich sind auch Feste, Theaterabende, Konzerte und Discos fester Bestandteil am FSG. Denn "wichtig ist", wie Horst Schädlich betont, "dass Schule auch Freude macht".

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