"Die kommen zu spät"

TRIER. (red) "Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen" - so lautet das Motto einer Initiative der Polizei für mehr Zivilcourage. Im Rahmen der politischen Bildung an der Zivildienstschule Trier lernten die Seminarteilnehmer, wie sie als Zeugen und Helfer ihren Beitrag zu mehr Sicherheit im Alltag leisten können.

Mit dem Trierer Polizeipräsidenten Manfred Bitter diskutierten die Zivildienstleistenden anhand konkreter Beispiele aus ihrem eigenen Erfahrungsbereich darüber, ob und wie die vorgeschlagenen Verhaltensregeln in der Praxis umsetzbar sind. Im Gesprächsverlauf wurde auch Kritik am Verhalten der Polizei vorgetragen: Wenn was los ist, kommen die zu spät, nehmen die Falschen mit, greifen nicht energisch genug ein. Bitter hörte aufmerksam zu, fragte nach, zeigte Interesse an den Anliegen der jungen Männer. Er erklärte, wie Bürger, die mit dem Verhalten der Polizei nicht einverstanden sind, reagieren können. Beeindruckt zeigten sich die Seminarteilnehmer durch Beschreibungen aus dem Polizeialltag, die den Sinn polizeilicher Maßnahmen verdeutlichten. Seminarleiter Harry Kemmer stellte im Anschluss an das Gespräch gezielte Fragen, um zu erfahren, wie die Teilnehmer die Arbeit der Polizei insgesamt einschätzen. Nach der anfänglich vorgetragenen Kritik zeigte sich ein überwiegend positives Gesamtbild. Vielleicht hat dazu die vorangegangene Diskussion beigetragen. Mit dem Ziel, den Dialog zwischen Staat und Bürgern weiter auszubauen, wurden regelmäßige Informationsveranstaltungen mit dem Polizeipräsidenten an der Zivildienstschule Trier vereinbart.

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