Doppelstock-Einsatz im Wald

EHRANG. Laufspaß (fast) ohne Ende: Zum ersten Mal veranstaltete der Turnverein Ehrang im Rahmen seiner 31. Internationalen Volkswanderung einen Schnupperkursus in der Trendsportart Nordic Walking. Quer durch den Pfalzeler Wald ging es hoch zur Bausch.

Wenn im Frühjahr in Ehrang jede Menge knackiger Waden, Krachlederne und Träger derber Wanderschuhe gesichtet werden, hat das alljährlich seinen besonderen Grund. Bereits zum 31. Mal veranstaltete der Turnverein Ehrang 1897 am Sonntag die Internationale Volkswanderung, bei der die in Wanderkreisen (IVV) begehrten Wertungsstempel vergeben werden. Rund 2000 Besucher waren rund um Ehrang im so genannten Pfalzeler Wald bei idealem Frühlingswetter unterwegs. Ausgewählte Wanderwege

Darunter französische Gäste, Wanderer aus Niederkrüchten, Solingen und ganze Abordnungen benachbarter Wandervereine, so aus Zewen, Kordel und Konz. Sie kamen in den Genuss, ausgewählte und gut beschilderte Wanderwege (fünf bis 20 Kilometer Länge) zu begehen. Neu in diesem Jahr war das Angebot, unter fachlicher Anleitung von zwei Nordic Walking-Kursleiterinnen die Trendsportart auszuprobieren. Zu Beginn gibt es fachliche Erläuterungen: "Billigstöcke sind nicht empfehlenswert", erklären Hilde Louis und Christa Armbruster. Für den Schnupperkursus verleihen sie hochwertige Karbon-Fiberglas-Stöcke. "Denn Karbon nimmt die Schwingungen im Stock auf", erfahren die überwiegend weiblichen Sportler - wichtig, um keine Verspannungen zu erzeugen. Und los geht es in den Wald. Noch bereitet der Einsatz der Stöcke Schwierigkeiten. "Die Fäuste ballen, Hände spreizen, pumpen", rufen die Kursleiterinnen bei zügigem Tempo den Probanden zu. "Passt bloß auf, dass Ihr Euch nicht verheddert", ist prompt die hämische Bemerkung eines gemächlich schlendernden Wanderers beim Überholen. "Immer schön lächeln", lautet hingegen die Empfehlung der Walking-Profis. Denn: Damit habe man noch 26 Muskeln mehr bewegt. "Das ist ja gemeingefährlich", kommentiert ein Mann die harmlosen Aufwärm- und Dehnungsübungen. Und doch hält er wie die anderen aus der Gruppe die sechs Kilometer-Strecke problemlos durch. Ein paar trainierte Frauen laufen einen Teil der Strecke gleich doppelt. Andere sind bei Erreichen der Kontrollstelle Auf der Bausch ganz schön aus der Puste. Eine kurze Pause, allgemeines Lob für die Übungsleiterinnen, und weiter geht es - nun bergab. Zeitlupentechnik, Doppelstockeinsatz, richtiges Aufsetzen der Stöcke bei steilen Hängen - jetzt fehlt nur noch die Loipe. "Das war spitze", loben die Kursleiterinnen. Armbruster verpasst nicht den Hinweis, dass der Turnverein Ehrang Kurse in Nordic Walking anbietet - was ganz im Sinne des Deutschen Volkssportverbands liegen dürfte. Schließlich begrüßt er ausdrücklich die Öffnung der Vereine und Volkswanderungen hin zum Nordic Walking.

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