Drei unter einem Dach

ZEWEN. Die Gründung der Pavillongemeinschaft Zewen und der Aufbau des Vereinsheims in der Fröbelstraße sind untrennbar miteinander verbunden. Vor 25 Jahren begann der gemeinsame Weg von Musikverein Eintracht 1906, Gemischtem Chor Cäcilia 1880 und der DRK-Ortsgruppe Zewen.

"Wir sind froh, dass wir den Pavillon haben, denn sonst wären die Vereine wahrscheinlich nicht mehr existent", sagt Erwin Müller, Kassierer der Pavillongemeinschaft. Bis vor 25 Jahren trafen sich die Sänger vom Gemischten Chor Cäcilia und die Bläser vom Musikverein im Gasthaus Zimmer, um ihre Proben abzuhalten. Dort konnten sie aber nicht dauerhaft ihr Vereinsheim für die Zukunft aufschlagen. Dann wurde Hermann Fries, damals Mitglied im Gemischten Chor, aktiv und bekam Unterstützung vom damaligen Trierer Kulturdezernenten und spätere Regierungspräsidenten Walter Blankenburg.Stadtteile leben in ihren Vereinen

Ein Glücksfall war es, dass just ebenfalls vor 25 Jahren der Heiligkreuzer Schulpavillon, der bis dahin zwei Klassen der Volksschule beherbergte, ausgedient hatte. "Damals sind drei Vereine ein Risiko eingegangen", erklärt Marion Lange, die Geschäftsführerin der Pavillongemeinschaft. 10 000 Mark habe jeder Verein investiert, um das Vorhaben zu realisieren. "Beim Abbau in Heiligkreuz mussten alle Teile nummeriert werden, damit beim Wiederaufbau nichts durcheinander kam", erinnert sich Alfons May. Der 78-Jährige hat vor 25 Jahren tatkräftig beim Pavillon-Umzug mitgeholfen. "An jedem Feierabend sind wir in die Fröbelstraße gegangen und haben dort über Monate hinweg gebaut", sagt May. Mit einem großen Fest und einem Umzug durch das gesamte Dorf feierten die drei Vereine schließlich die Einweihung des Vereinspavillons, in dem bis heute Proben und Gruppenstunden stattfinden und die Mitglieder der DRK-Ortsgruppe viermal im Jahr die Bürger zum Blutspenden bitten. 25 Jahre nach dem Eröffnungsfest feierte die Pavillongemeinschaft wieder. Ihr überbrachte Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink persönlich seine Glückwünsche. "Eine Stadt lebt in ihren Stadtteilen, und die Stadtteile leben in ihren Vereinen. Sie haben gezeigt, dass Sie ein solches Haus in Eigenarbeit aufbauen und ausstatten können und dass die Gemeinschaft zusammenhält." Den Zusammenhalt mussten die Vereine besonders im vergangenen Jahr unter Beweis stellen, als die Sanierung des Daches unumgänglich war. Zu den jährlichen Unterhaltskosten von rund 3000 Euro mussten zusätzliche 8000 Euro für Reparaturen aufgebracht werden.Contrapunto und Modenschau

"Deswegen war nie Geld da, um den Pavillon richtig schick auszustatten", sagt Marion Lange. Tatsächlich haftet dem Gebäude bis heute der Charme der 70er-Jahre an. Eine neue Küche konnte die Pavillongemeinschaft nur einrichten, weil Stadt und Sparkasse den Zewenern unter die Arme griffen. "Nur für einen Herd hat das Geld nicht mehr gereicht. Der Erlös des Festes soll deshalb dafür verwendet werden", kündigt die Geschäftsführerin an. So hat jedes Fest, auch die jährlichen Maibaumfeiern, einen konkreten Zweck, "denn nur mit den Mitgliedsbeiträgen wäre hier nichts möglich". Das Wetter war den Zewenern nicht hold. So fanden die Auftritte von Chor und Musikverein am Samstagabend nicht unter freiem Himmel statt. Musiziert wurde im Pavillon, wo Helmut Zimmer, Mitglied im Musikverein, nach den Live-Auftritten als Discjockey für Stimmung sorgte. Am Sonntag wurde unter anderem mit einem Flohmarkt, Auftritten des Jugendorchesters, des Vokalensembles "Contrapunto" und des Eurener Musikvereins sowie einer Modenschau in der Bekleidungsstube Klinke weiter gefeiert. Lesen Sie morgen in unserer Serie Neues über das Ehranger Mühlengelände.

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