Dritter Großbrand auf der Reitanlage

Auf der Reitanlage Trimmelter Hof sind am frühen Montagmorgen 150 Strohballen abgebrannt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Es ist der dritte Großbrand auf dem Hof seit Sommer 2004. Ein Zusammenhang mit mehreren Autobränden auf dem Uni-Gelände und in Neu-Kürenz in den vergangenen Monaten ist nicht ausgeschlossen.

Trier. Gegen 4.10 Uhr ist die Feuerwehr da. 25 Männer vom Löschzug Olewig, elf von der Berufsfeuerwehr, sieben Schlauch- und Gerätewagen. Meterhoch schlagen die Flammen an der rund 30 Meter langen und acht Meter breiten Pyramide aus 150 Strohbällen hoch. Sogar vom Markusberg auf der anderen Moselseite ist das Feuer zu sehen. Dank Windstille steigt die Rauchsäule senkrecht in die Höhe. Verschanzt hinter 15 Kilo schweren Pressluftatemgeräten bringen die Feuerwehrmänner den Brand schnell unter Kontrolle. Aus ihren Schläuchen schießen pro Minute bis zu 100 Liter pures Wasser. Alle halbe Stunde werden die Trupps abgelöst. Längere Einsätze lässt die Hitze des Feuers und am späteren Vormittag das warme Sommerwetter nicht zu. "Stroh ist ein Naturprodukt, die Brandrückstände sind nicht so giftig wie bei einem Gefahrstoffbrand", sagt Rudolf Schönhofen, der die Leitung des Einsatzes am Morgen übernommen hat. Johannes Haag, Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Olewig, ist von Anfang an dabei. "Exakt an der Stelle hat's ja schon zweimal gebrannt. Wir wussten genau, wo die Hydranten sind." Im August 2004 brannte die Futterscheune das erste Mal. Die danach neu errichtete Halle ging genau ein Jahr später in Flammen auf. Brandstiftung, vermutete die Polizei in beiden Fällen. Einen Täter konnte sie nicht ermitteln. Darauf, noch einmal eine Lagerhalle zu bauen, verzichtete der Verein resigniert. Die Ballen wurden im Freien gelagert. Tatsächlich schlug der Feuerteufel wieder zu: "Die Pressballen stammen vom vergangenen Jahr, altes Stroh entzündet sich nicht von selbst", sagt Polizei-Pressesprecherin Monika Peters. Ob es eine Verbindung zu den etlichen in Brand gesteckten Autos auf dem Gelände der Universität und in Neu-Kürenz gibt, prüfen die Brandexperten zwar, "ein Zusammenhang drängt sich jedoch nicht auf", sagt Peters. Eine Verbindung zur Reitanlage Monaise, wo vor einigen Monaten ein Unbekannter die Reithalle per Bewässerungsanlage flutete und so ein Turnier sabotierte, schließt die Polizei so gut wie aus. Kaum Zweifel bestehe allerdings daran, dass die drei Trimmelter-Hof-Brände seit 2004 zusammenhängen."Da überlegt man sich schon, ob und wer uns da schaden will", sagt Elisabeth Göbel, Geschäftsführerin des Reit- und Fahrvereins Trier, "aber vielleicht ist es auch kein Pferdehasser, sondern nur ein Dummer-Junge-Streich oder jemand, der Spaß an einem großen Feuer hat." Pferde waren bei allen drei Bränden nicht in Gefahr. Stroh soll an der dreifachen Brandstelle nicht mehr gelagert werden. "Wir beziehen die Ballen nach Bedarf und lagern nichts mehr ein", sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Andreas Schmidt.Die Hausbesitzer der Randstraße "Im Hopfengarten" dürfte das beruhigen. Sie hatten aus Furcht vor Bränden vor Jahren gegen den Hallenbau des Reitvereins Anwälte eingeschaltet. Angst hatten beim nächtlichen Feuerwehreinsatz auch die Anwohner des "Trimmelter Wegs", der Zufahrtsstraße zur Reitanlage: "Es waren so viele Löschfahrzeuge mit Blaulicht", erzählt eine Anwohnerin, die die drei Reiterhof-Brände miterlebt hat. "Da hat man schon Angst, dass auch mal was anderes brennen könnte."

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