"Du bist. . ."

Ein Kollege erzählte mir neulich von einem Comic: Zwei Männer sitzen vor dem Fernseher. Über die Mattscheibe flimmert der Spot "Du bist Deutschland". Hinterher sagt der eine zum anderen: "Und ich dachte: Wir sind Papst!

" Beides starke Sprüche! Beide nisten sich schnell im Kopf ein. Sie sind kurz und griffig. Doch nicht nur das: die Sprüche und die sie begleitenden Bilder vermitteln ein Gefühl. Sie wollen Mut machen: Stärke dein Selbstvertrauen! Sie fordern heraus, sich positiv wahrzunehmen. Wer wäre denn nicht gerne ein berühmter Koch, eine rasend schnelle Sportlerin oder ein feinsinniger Schriftsteller? Ich mag die Kampagne, weil sie jeden nach seinen Talenten, Stärken, ja nach seiner Identität fragt. "Du bist…" - aber wer bin ich eigentlich? Wenn ich über diese Frage nachdenke, dann komme ich immer auf eine Antwort: ich bin zuerst Gottes Kind. Warum? Weil ich glaube, dass Gott der Schöpfer mich und jeden Menschen ausgestattet hat mit eigenen Talenten und Stärken. Er hat jeden von uns zu einem unverwechselbaren Menschen gemacht - ihm zum Ebenbild. Ihm liegen wir so sehr am Herzen, dass er in seinem Sohn selbst Mensch geworden ist. So nahe will er uns sein. Und das gelingt ihm in jedem Jahr. Von Weihnachten kommen wir nämlich nicht los. Seit der Adventszeit lese ich nun die Plakate "Du bist…", und heimlich schleicht sich an jedem Adventswochenende eine Idee in meinen Kopf. Es müsste mal ein Plakat geben, auf dem stünde: "Du bist Gottes Kind." Pfarrerin z.A. Vanessa Kluge, kluge.ehrang@ekkt.de

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