Ehrliche Null statt Utopie

Herzlichen Glückwunsch zur schwarzen Null, liebe Castel GmbH! Trier kann sich über das gute Bilanzergebnis seines Prestige-Objekts freuen. Kunstgriffe sind nach diesem Geschäftsjahr nicht nötig - zehrt man doch noch von denen im vergangenen Jahr: Die Verdoppelung der Tage, an denen Vereine und Schulen in der Halle trainieren dürfen, spült nämlich ordentlich Geld in die Kassen der privaten Betreibergesellschaft.

Schließlich werden mit der Stadt Tagessätze abgerechnet, in denen der große Fuhrpark der Halle, Reinigungskosten, Energiekosten und Personalkosten umgelegt werden. Andersherum ist man großzügiger: Die Stadt verzichtet auf das Eintreiben der stattlichen Grundsteuer, um die Castel GmbH nicht erneut in Bedrängnis zu bringen. Jetzt müssen Sportamt und Betreibergesellschaft zeigen, dass man im nächsten Jahr auch ohne Erhöhung der Kapitaleinlage und der Nutzungsentgelte auskommt, und dass die Zahlen verlässlich sind. Die ursprünglichen Prognosen waren dies nämlich nicht: Zum Baubeschluss hatte man dem Stadtrat versprochen, dass die Halle im ersten Betriebsjahr ein Plus von 150 000 Euro und im zweiten Betriebsjahr immerhin 115 000 Euro erwirtschaften soll. Besser als diese utopischen Versprechungen wäre ein ehrlicher Ausblick auf das gewesen, was sich die Stadt mit einer Großraumhalle auflädt: Einen kostspieligen, risikoreichen aber wichtigen Zugewinn für Sport, Kultur und Image. c.wolff@volksfreund.de

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