Ein Nadelöhr kommt, ein Nadelöhr geht

TRIER. Die Umgehungsstraße vorbei an den Stadtteilen Biewer und Pfalzel wird 2007 fertig. Für den Verkehr soll es auf der B 53 allerdings bereits von übernächster Woche an bis zu ihrer Fertigstellung nicht mehr zu Behinderungen kommen: Die Ampel vor Biewer wird abgebaut, der Bau der Anschlussstelle der "alten" an die "neue" B 53 ist abgeschlossen.

Eigentlich sollte die Zurmaiener Straße bereits am kommenden Montag halbseitig gesperrt werden. Doch laut städtischem Presseamt verzögert sich der Beginn der Generalsanierung der von rund 38 000 Fahrzeugen täglich benutzten Straße um eine Woche. Jetzt ist geplant, erst ab dem 24. Oktober den Verkehr in die Innenstadt einspurig auf die stadtauswärts führende Spur umzuleiten. Das wird für längere Staus am nördlichen Stadttor führen.Linksabbieger und Beschleunigungsspur

Doch gleichzeitig wird Trier von einem anderen Verkehrs-Nadelöhr erlöst: Die Ampel an der B 53 auf der linken Moselseite zwischen Pallien und Biewer wird voraussichtlich am 24. Oktober abgebaut. Denn der Brückenkopf, die künftige Anschlussstelle der "alten" B 53 aus der Ortslage Biewer heraus an die "neue" B 53, ist fast fertig. Der dort seit langem einspurig geführte Verkehr kann bald wieder in beide Richtungen fließen. Die auf dem Brückenkopf eingerichtete Linksabbiegespur aus Richtung Trier und die Beschleunigungsspur aus der Ortslage Biewer heraus werden allerdings erst nach der kompletten Fertigstellung der Umgehung ihre Funktionen aufnehmen können. Bis dahin dienen sie als "normale" Fahrstreifen. Fertig sein soll der jetzt anstehende Bauabschnitt - und damit die gesamte, seit über 20 Jahren im Bau befindliche Umgehung - in der ersten Hälfte des Jahres 2007. Erst dann wird der Biewerer Ortskern von den täglich rund 20 000 "Durchgangsfahrzeugen" erlöst sein. Gebaut werden muss dafür noch die Trasse zwischen Biewer und der Bahnanlage bei Ruwer. "Bei der Fertigstellung der neuen B 53 wird es nicht mehr zu Behinderungen des Verkehrs kommen", verspricht Franz Peters, Leiter der Planungsabteilung beim Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) in Trier. Die Strecke zwischen dem fertig gestellten Brückenkopf und der Ruwerer Bahnanlage wird rund 2,5 Kilometer lang sein. "Das daran anschließende Teilstück zwischen Bahnanlage und Pfalzel-Nord, etwa auf Höhe des Michelin-Werks, ist bis auf die Deckschicht fertig", erklärt Peters. In Pfalzel-Nord schließt die Trasse wiederum an das bereits seit langem fertig gestellte Umgehungsstück bis Schweich an. Von Biewer bis hinter die Kleingartenanlage wird entlang der Trasse eine 1,2 Kilometer lange und 2,5 Meter hohe Schallschutzmauer errichtet. Ähnlich wie bei der Betonmauer entlang der B 52 zwischen Ehrang und der Anschlussstelle Dicke Buche soll die Schall absorbierende Mauer begrünt werden. "Die Trasse läuft dort über dem Geländeniveau. Selbst wenn die Gartenanlagen bei starkem Hochwasser überflutet werden, bleibt die Umgehung frei", sagt Peters. Erst überführt, dann unterführt

Ab der Kleingartenanlage wird die Straße auf etwa sechs Meter unter das Geländeniveau geführt. "Das Gebiet dort liegt außerhalb der Hochwasserlinie, die Trasse kann daher auch in niedriger Lage nicht geflutet werden", ist Peters sicher. Die Umgehung wird ab den Kleingärten quasi in einem Graben verlaufen, das macht einen zusätzlicher Schallschutz unnötig. Die zehn "Brückenbauwerke" auf dem Gesamtstück zwischen Biewer und Pfalzeler Bahnanlage sind seit längerem fertig. Auf dem Streckenabschnitt vor den Kleingärten kreuzt die Umgehung an mehreren Stellen kleinere Verkehrswege und wird überführt. Dazu gehört auch Überbrückung des renaturierten Biewerbachs. Bauträger für diesen Brückenbau war allerdings nicht das Land, sondern die Stadt Trier. Hinter der Gartenanlage wird die Umgehung nicht mehr überführt, sondern unter der Bahnanlage Pfalzel und unter dem Pfalzeler Hafengleis durchgeführt. Die notwendigen Tunnel sind bereits gebaut.

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