Ein Stück Trierer Lokal-Geschichte

Historische Aufnahmen von Trie rer Gaststätten und Hotels stehen im Vordergrund des frisch erschienen fünften Bildbands der Reihe "Weißt du noch?" (Verlag Michael Weyand).

 Mit frisch erschienenem neuen „Weißt du noch?“-Band (von links): Michael Weyand, Peter Ahlhelm, Bernhard Simon, Roland Morgen und Josef Tietzen. TV-Foto: Louisa Klein

Mit frisch erschienenem neuen „Weißt du noch?“-Band (von links): Michael Weyand, Peter Ahlhelm, Bernhard Simon, Roland Morgen und Josef Tietzen. TV-Foto: Louisa Klein

Trier. (lok) "Weißt du noch?" - das werden sicher viele Trierer sagen, wenn sie in dem neuen Band der beliebten Reihe stöbern und dabei vielleicht alte Erinnerungen an so manch schönes (Kneipen-)Erlebnis wach werden.

Denn die Autoren - Stadtarchivar Bernhard Simon, Denkmalpfleger Peter Ahlhelm und TV-Redakteur Roland Morgen - hatten diesmal die Trierer Gastronomie im Blickpunkt und bekamen vom langjährigen Volksfreund-Fotografen Josef Tietzen neben den aktuellen Aufnahmen auch so manchen wertvollen Tipp. Einige andere historische Bilder stammen von TV-Lesern, die im Frühjahr dazu aufgerufen worden waren, alte Fotos von Gasthäusern einzusenden.

Der Löwenanteil des geschichtlichen Materials stammt jedoch aus dem Stadtarchiv, wo das Stöbern nach Bildern bei den Autoren ein regelrechtes "Lokalfieber" auslöste. Alte Erinnerungen kamen auf, und die Ansicht der Bilder sorgte auch für reichlich Überraschungen: Manche der Wirtshäuser, die es bereits um 1900 gab, bestehen heute noch, einzelne tragen sogar noch denselben Namen wie die Gasthäuser "Zur Glocke" oder "Zum Domstein". Andere sind dagegen zwar gut erhalten, beherbergen heute aber ein anderes Gewerbe: Wo zum Beispiel früher Gäste im Gasthaus "Zum Guten Appetit" speisten, ist heute eine Buchhandlung.

Leider hatten nicht alle der historischen Herbergen diesen Werdegang, einigen der Schmuckstücke wurde "übel mitgespielt", wie TV-Redakteur Dieter Lintz im Vorwort des Buchs anmerkt. Der Abriss der beiden eindrucksvollen Hotels "Reichshof" (1956) und "Porta Nigra" (1966) ruft auch noch heute Kopfschütteln hervor.

Gerade für Denkmalpfleger Peter Ahlhelm spielt der Fortbestand der Gebäude eine große Rolle: "Sie zu nutzen, hilft, sie zu erhalten", betonte er bei der Buchvorstellung im "Christophel". Das Werk ist jedoch kein symbolischer "erhobener Zeigefinger, wie Stadtarchivar Bernhard Simon herausstellte.

Es handele sich vielmehr um eine Möglichkeit, zu demonstrieren, dass man die historischen Gebäude erhalten und weiter sinnvoll nutzen kann.

Der Band "Trierer Lokale gestern und heute" aus der Serie "Weißt du noch?" , erschienen im Verlag Michael Weyand, Trier, ist für 14,90 Euro in allen Buchhandlungen und im Internet-Shop des Trierischen Volksfreunds unter www.volksfreund-shop.de erhältlich.

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