"Ein spannendes Spiel"

TRIER-HEILIGKREUZ. Ob die Heiligkreuzer Ortsvorsteherin Elisabeth Ruschel hellseherische Fähigkeiten besitzt, ließ sich nicht endgültig herausfinden. Mit ihrem Hinweis am Mittwochabend an ihre Ratskollegen, die WM-Begegnung Deutschland-Polen werde ein "ein ganz spannendes Spiel", traf sie den Nagel auf den Kopf.

 Soll nach dem Willen des Ortsbeirates Heiligkreuz bald ausgebaut werden: Die untere Franz-Buß-Straße. Foto: Ludwig Hoff

Soll nach dem Willen des Ortsbeirates Heiligkreuz bald ausgebaut werden: Die untere Franz-Buß-Straße. Foto: Ludwig Hoff

Sieben minus vier ergibt drei. Drei Tagesordnungspunkte blieben übrig von der ursprünglichen Sieben-Punkte-Agenda der Ortsbeiratssitzung in Heiligkreuz am Mittwochabend. Als Ortsteilchefin Elisabeth Ruschel gegen 19.30 Uhr offiziell eröffnete, waren es noch knapp 90 Minuten bis zum Anpfiff der mit Spannung erwarteten WM-Partie zwischen Deutschland und dem Nachbarn Polen. Die Terminwahl der Sitzung ließ unweigerlich die Frage aufkommen, ob Heiligkreuz etwa mitten in einer WM-freien Zone liegt. Doch dem ist nicht so. Zwei Ratsmitglieder erschienen sogar in ein Fußballdress gekleidet. Punkt 20.30 Uhr war dann die um vier Punkte dezimierte Tagesordnung abgehandelt. Mit dem vertagten "Ortsteilbudget" will sich das Gremium bei der nächsten Zusammenkunft beschäftigen und auch ausgeschiedene Ortsbeiratsmitglieder in einem würdigen Rahmen ohne Zeitdruck verabschieden sowie Nachrücker verpflichten. Verabschiedung und Verpflichtung wären wohl auch ohne das WM-Spiel abgesetzt worden - weil in dieser Angelegenheit bei den Ratsmitgliedern noch erheblicher Klärungsbedarf besteht. SPD-Fraktions-Vorsitzender Klaus Wagner machte keinen Hehl aus seiner Verärgerung über Oberbürgermeister Helmut Schröer. Mit Schreiben vom 5. Juni habe er gebeten, die Angelegenheit von Unvereinbarkeit von Amt und Mandat im Falle der Heiligkreuzer Ratsmitglieder zu klären. Der Oberbürgermeister "brütet wohl noch", denn zu Wagners Bedauern habe er noch keine Antwort aus dem Rathaus erhalten. Ausbaukosten: 150 000 Euro

Wagner könnte sich möglicherweise eine "Ausnahmeregelung" vorstellen. Gar nicht nachvollziehen konnte er, dass die Regelung auf Mitarbeiter der Stadtwerke zutreffen soll, die sich in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befinden. Um Auskunft bat die SPD ferner zu der Frage, ob die Mandatsträger ein Rechtsmittel gegen die Entscheidung der Stadt haben. Zum geplanten "Ausbau der Franz-Buß-Straße zwischen Arnulfstraße und Straßburger Allee" informierte Jürgen Metzen von der Abteilung Verkehrsplanung des städtischen Tiefbauamtes. Der Ausbau (voraussichtliche Kosten 150 000 Euro) werde der gleiche sein, wie in der "oberen" Franz-Buß-Straße mit markierten Parkflächen und einem Mehrzweckbereich und Tempo-30-Zone. Der Baubeschluss erfolgte einstimmig. Bei der Frage des Baubeginns musste Metzen passen.

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