Eine Begegnung, die nicht mehr loslässt

Trier · Schüler des Trierer Max-Planck-Gymnasiums treffen den Holocaust-Überlebenden Paul Sobol in Auschwitz. Das Studienprojekt bewegt die jungen Menschen sehr.

 Ein eindrucksvolles Treffen, bei dem dieses Erinnerungsfoto entstanden ist. Von links: Felix Vatheuer, Bjarne Löhr, Jan Paulus, der Holocaust-Überlebende Paul Sobol, Mia Seher, Felix Wolf und Maren Hirschmann. Foto: MPG

Ein eindrucksvolles Treffen, bei dem dieses Erinnerungsfoto entstanden ist. Von links: Felix Vatheuer, Bjarne Löhr, Jan Paulus, der Holocaust-Überlebende Paul Sobol, Mia Seher, Felix Wolf und Maren Hirschmann. Foto: MPG

Foto: (h_st )

Trier (red) Mit einer Führung durch die alte polnische Königsstadt Krakau ist das fünftägige Studienprojekt für sechs Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) Trier in Auschwitz zu Ende gegangen. Sie war der Schlusspunkt unter einem sehr intensiven Arbeitsprogramm, dessen Schwerpunkte die Führungen durch das Stammlager Auschwitz I sowie das riesige Lager Auschwitz-Birkenau waren. Das Konzentrationslager (KZ) Auschwitz war das größte Vernichtungslager der SS: Etwa 1,5 Millionen Menschen sind dort innerhalb von viereinhalb Jahren ermordet worden. Dass darunter auch ehemalige MPG-Schüler waren, konnten die Schüler im "Großen Buch" des Museums entdecken. Vor allem der Anblick der Krematorien und Folterkeller sowie die Berge an abgeschnittenen Haaren oder geraubten Koffern, Brillen und Schuhen bewegten die Oberstufenschüler sichtlich.
Die Exkursionen wurden täglich in mehreren Workshops nachbereitet. Höhepunkt der Studienreise waren aber zwei ausführliche und sehr beeindruckende Gespräche mit dem 91-jährigen Holocaust-Überlebenden Paul Sobol aus Belgien. Sobol wurde als 18-Jähriger 1944 in dem Vernichtungslager Auschwitz inhaftiert, das er durch Zähigkeit und Glück überlebte.
Die MPG-Gruppe war auf Einladung der Organisation "Témoins de la 2ème Génération" gemeinsam mit etwa 150 Jugendlichen aus Luxemburg nach Polen gereist, die von dem ehemaligen Luxemburger Verteidigungs- und Umweltminister Charles Goerens gegründet wurde. Diese hat sich der Erinnerung an den Holocaust und der Völkerverständigung verschrieben und veranstaltet jährlich diese Studienfahrt. Dass das MPG als einzige deutsche Schule zu diesem Projekt eingeladen wurde, verdankt es der Initiative der ehemaligen Lehrerin Juliette Willinger-Rass, die auch in diesem Jahr die Schülergruppe begleitet hat.
"Die Fahrt nach Polen war anstrengend und belastet emotional; es ist eine Fahrt in eine schreckliche Vergangenheit, die uns die Aufgabe für die Zukunft stellt, Vergleichbares nicht zuzulassen und Einsatz zu zeigen für Demokratie und Menschenrechte im Rahmen der europäischen Idee. Wir sind dankbar, dass unsere Schülerinnen und Schüler das mit unseren luxemburgischen Nachbarn gemeinsam tun dürfen", bilanziert Frank Feder, Leiter der Oberstufe am MPG.

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