Eishallen-Pläne liegen auf Eis

Trier · Der Millionenplan zu Sanierung und Betrieb der Eissporthalle Trier durch private Investoren liegt vorerst auf Eis. In der Stadtratsitzung am Donnerstag, 17. Dezember, geht es zunächst um einen umfassenden Prüfauftrag.

Für mehr als zwei Millionen Euro will die Eisfreizeit GmbH die städtische Eissporthalle Trier umfassend sanieren. Im Gegenzug würde die Stadt für ihre Anlage künftig nur eine symbolische Pacht bekommen und dem Betreiber einen jährlichen Zuschuss zahlen. "Damit wäre beiden Seiten geholfen", sagen Eric Naunheim und Wolfgang Kinzig, geschäftsführende Gesellschafter der GmbH in Gründung. Der drohende Verfall der Eishalle wäre gestoppt, die jährlichen Verluste verringert. Vereine hätten wieder eine Perspektive, die Stadt einen Besuchermagneten.

So weit die Theorie. In der Praxis lässt das grüne Licht für das Konzept noch auf sich warten. Die Verwaltungsvorlage zur bevorstehenden Ratssitzung sieht einen Zwischenschritt vor. "Auf Grund der aktuellen Haushaltslage" könne die Stadt die Sanierung nicht selbst stemmen: "Es wird daher eine Privatisierung der Sporteinrichtung angestrebt", heißt es zwar im Beschlussvorschlag. Auch das Angebot der Eisfreizeit GmbH sei grundsätzlich positiv zu bewerten. Aber: Wirtschaftlichkeit, rechtliche und tatsächliche Machbarkeit sowie Plausibilität seien erst umfassend zu prüfen. 100 000 Euro werden dafür veranschlagt. Diese Summe stammt aus demselben Haushalts-Restposten, mit dessen Hilfe zuletzt die neue Wasserrutsche für das Südbad finanziert werden konnte.

Die meisten Ratsfraktionen sprechen in ihren heutigen Sitzungen vorab über den Vorschlag. Die Tendenz geht klar zur Zustimmung. "Die Investoren wollen etwa über längere Öffnungszeiten im Jahresverlauf und eine erweiterte Gastronomie Gewinne erzielen, nicht über höhere Eintrittspreise", stellt Berti Adams (CDU) zufrieden fest. "Wir können auf das Konzept nicht blind aufspringen, aber bisher klingt es schlüssig."

Auch Hans-Willi Triesch (SPD) ist "froh, dass sich Investoren und Vereine so engagieren". Es gebe allerdings noch viele offene Fragen zu klären wie etwa Personalkosten und sonstige Folgekosten. "Wir wollen die Eishalle retten. Voraussetzung dafür ist eine vernünftige Planung", sagt Triesch.

Wegen defekter Technik zur Eisaufbereitung musste die Saison 2009/2010 der Halle komplett abgesagt werden. Der Abbau des Hallendachs aus Sicherheitsgründen im Herbst 2008 hat zudem erhebliche Schäden an der Betonbodendecke zur Folge, wie inzwischen bekannt wurde.

Von solchen Rückschlägen lassen sich Naunheim, Kinzig & Co. nicht entmutigen. Am Samstag informierten sie an einem Stand am Kornmarkt erneut Passanten über ihr Vorhaben.

Eric Naunheim formuliert das Minimalziel: "2010 soll das neue Dach drauf. Dann könnten wir auch während der Saison 2010/11 weiterplanen und arbeiten."

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