Endgültiges Aus für Bahn-Strecke nach Ruwer

MAINZ/TRIER. Die Deutsche Bahn (DB) will die eingleisige Schienenstrecke von Trier nach Ruwer endgültig stilllegen. Die Strecke steht für rund 31 000 Euro zum Verkauf.

Seit Sommer 2001 ist auf der 2,1 Kilometer langen Bahntrasse von Trier nach Ruwer der Verkehr offiziell eingestellt, seit Anfang 2004 ist die Strecke "vorübergehend gesperrt". Nun soll die Nebenbahn endgültig stillgelegt werden, wie ein DB-Sprecher auf TV-Anfrage bestätigte. Damit will die Bahn jährliche Kosten für Vorhaltung der Strecke in Höhe von 17 500 Euro und Investitionen von mehr als 400 000 Euro in den nächsten Jahren sparen. Um den Bahnabschnitt auf DB-Standard zu halten, müssten Gelder in die Leit- und Sicherungstechnik, die Erneuerung des Oberbaus und einer Bahnübergangssicherungsanlage fließen. Nach den gesetzlichen Vorgaben muss die Strecke allerdings erst einmal zum Verkauf oder zur Pacht ausgeschrieben werden. Erst wenn kein entsprechendes Angebot abgegeben wird, kann ein Stilllegungsverfahren eingeleitet werden. Laut der im Internet aufgelisteten Ausschreibung bis 5. August ist die Strecke für 31 190 Euro zu kaufen oder 2495 Euro jährlich zu pachten (jeweils ohne Mehrwertsteuer). Dass sich unter diesen Umständen ein Übernahme-Interessent findet, gilt als unwahrscheinlich. Bereits vor Jahren hat die Bahn die Trasse von Ruwer nach Hermeskeil verkauft, auf der inzwischen ein Radweg angelegt worden ist. Dem Land und der Stadt Trier sind die Verkaufs- und Stilllegungspläne der DB bekannt. Es gebe allerdings keine Absicht, die Strecke nach Ruwer mit einen Trassensicherungsvertrag zu erhalten, so ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Auch bei der Stadt gibt es keine Pläne für eine Nutzung der Strecke, wie es auf Anfrage hieß.

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