Erste Sitzung nach Tag X

Überhaupt nichts konnte der Ortsbeirat Trier-Süd dem Mittelfristigen Investitionsprogramm der Stadt in seiner Sitzung in der Matthias-Grundschule abgewinnen. Noch nicht einmal zur Kenntnis nehmen wollte die Ratsversammlung die Aufzählung von Projekten mit "Sankt-Nimmerleins-Tag-Charakter", ganz zu schweigen eine Entscheidung herbeizuführen.

Trier-Süd. Das Verhalten des Ortsbeirats Trier-Süd in der ersten Zusammenkunft nach dem Rücktritt von Ortsvorsteher Werner Schulz (der TV berichtete), war die konsequente Folge der Beratung in der Oktober-Sitzung. Doch zunächst gab es ein wichtiges Datum, mit dem Ortsvorsteher-Stellvertretender Aaron M. Braun im Filmsaal der Matthias-Grundschule ("So schön haben wir selten getagt"), aufwartete. Falls der Stadtrat es beschließe, werde am 13. Januar 2008 (27. Januar mögliche Stichwahl) die Ortsvorsteher-Wahl stattfinden. Des Ortsbeirats wiederholter Unmut machte sich wiederum am Mittelfristigen Investitionsprogramm (MIP) der Stadt fest, konkret am Vorhaben Aulbachbrücke ab 2009. Er sehe etwas vom Abbruch der Brücke, aber nichts von einem Neubau, monierte Sven Teuber (SPD). Die Trier-Süd-Projekte im MIP seien (auch Schammat-Radweg) bloße "Augenwischerei" für alle Ehrenamtlichen in der Kommunalpolitik, die degradiert seien, sich "den Hintern platt sitzen" in den Beratungen, die zu keinem Ergebnis führten, ärgerte sich der SPD-Mann. Noch nicht mal Stadtbusse halten sich an die 30

Auf konkrete Fragen bekomme man keine Antwort von der Verwaltung. In den Kanon von Verärgerung und Ignoranz in Richtung Stadtverwaltung stimmten alle Fraktionen ein, darunter auch Aaron M. Braun (Bündnis 90/Grüne). Im Klartext: Er halte vom MIP gar nichts, bekannte Braun frei und Raimund Scholzen (SPD) bemühte die Historie: Schon 1974 zu "Zimmermanns Zeiten" (ehemaliger Oberbürgermeister) sei die Aulbachbrücke in Unterlagen aufgetaucht. Und dabei sei es dann geblieben - bis heute. Immerhin habe es bereits damals eine "Haushaltsstelle gegeben".Zu einer Abstimmung über das MIP jedenfalls kam es nicht. Nur ein "Kenntnis genommen" rang sich die Ratsmannschaft ab. Eine muntere Runde diskutierte über den eingebrachten Antrag von Aaron M. Braun für weitere Spielstraßen, restriktive Verkehrsberuhigung im Stadtteil. Den Antrag von Bündnis90/Die Grünen segnete der Ortsbeirat dann auch einstimmig ab. Darin wird die Verwaltung gebeten zu prüfen, welche Straßen im Stadtteil als verkehrsberuhigter Bereich in Frage kommen könnten. Als Beispiel führte Aaron M. Braun die Eberhardstraße als potentiellen Kandidaten für die "blauen Schilder" (Schrittgeschwindigkeit) ins Feld. Inge Lellinger (CDU) mahnte, des in der Eberhardstraße genügend Kinder gebe. Ingrid Kirch (CDU) berichtete -- trotz 30-Kilometer-Schild in der Medardstraße - von "quietschenden Reifen" und dass man als 30 Kilometer schnell Fahrende mitunter "von der Straße gehupt" werde. An die reduzierte Geschwindigkeit hielten sich noch nicht einmal die Stadtbusse, bemängelte die CDU-Frau. Selbst wenn einige Parkflächen wegfielen durch die Verkehrsberuhigung, sei der Antrag nur zu unterstützen, sagte Nicole Helbig mit folgendem Hinweis: Ein paar Meter laufen zwischen Parkplatz und Wohnung dürfe doch kein Problem darstellen.

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