Erstmals Erwachsenenfirmung beim Bistumsfest – Kardinal Lehmann zu Gast bei den Heilig-Rock-Tagen

Trier · Premiere bei den Heilig-Rock-Tagen: Weihbischof Jörg Michael Peters hat 23 Erwachsene im Trierer Dom gefirmt. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann empfing gestern Kardinal Karl Lehmann. „Die Angebote werden gut angenommen“, sagt Bistumssprecherin Judith Rupp.

 Mit der Erwachsenenfirmung von 24 Gläubigen, zelebriert von Weihbischof Jörg Michael Peters im Rahmen eines Pontifikalamtes, hat im Trierer Dom der dritte Tag der Heilig-Rock-Tage begonnen. Mitgestaltet wurde die Messe von den Regensburger Domspatzen - gemeinsam mit den Trierer Domsingknaben und den Trierer Dombläsern. Anschließend pilgerte die Gemeinde mit dem Bischof zur Heilig-Rock-Kapelle. TV-Foto: Friedemann Vetter

Mit der Erwachsenenfirmung von 24 Gläubigen, zelebriert von Weihbischof Jörg Michael Peters im Rahmen eines Pontifikalamtes, hat im Trierer Dom der dritte Tag der Heilig-Rock-Tage begonnen. Mitgestaltet wurde die Messe von den Regensburger Domspatzen - gemeinsam mit den Trierer Domsingknaben und den Trierer Dombläsern. Anschließend pilgerte die Gemeinde mit dem Bischof zur Heilig-Rock-Kapelle. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Wer an Firmlinge denkt, hat wohl meist das Bild schlaksiger Teenager vor Augen. Doch am Sonntagvormittag ist der jüngste der insgesamt 24 Firmlinge im Trierer Dom 18 und der älteste 54 Jahre alt. Erwachsenenfirmung steht erstmals im Programm der Heilig-Rock-Tage, die seit Freitag zum 16. Mal im Bistum Trier gefeiert werden.
Eine der Firmlinge ist Karin Bleuel aus Gondershausen (Rhein-Hunsrück-Kreis). Die 25-Jährige hat 2014 kirchlich geheiratet und seitdem war bei ihr der Wunsch aufgekeimt, "das Sakrament nachzuholen, das mir fehlt." Als Jugendliche habe sie rebelliert und habe nicht wie alle anderen zur Firmung gehen wollen, erzählt sie von ihrer Entscheidung als Mädchen. Gut zehn Jahre später habe sie einen neuen Glauben gefunden, sagt die Hunsrückerin in dem schicken Kostüm.

Mit der Firmung übernimmt der Firmling das Taufversprechen, das die Eltern stellvertretend für ihn abgegeben hatten. Anne Stricker, Referentin des Generalvikariats im Bereich Katechese erläutert: "Einzelvorbereitungen oder in Gruppen in ihren Dekanaten oder Pfarrgemeinden sind diesem Tag vorausgegangen."

Nach der Predigt von Weihbischof Jörg Michael Peters steht Karin Bleuel mit weiteren 23 erwachsenen Firmlingen um den Altar. Zur Zeremonie gehört unter anderem, dass der Weihbischof den Heiligen Geist herabruft und die Firmlinge mit Chrisam salbt. Währenddessen ruht die Hand von Karin Bleuels Bruder Florian auf ihrer rechten Schulter - als Symbol, sie als Pate in ihrem Glauben zu unterstützen. Unter den Besuchern des Gottesdienstes, den die Regensburger Domspatzen und Trierer Domsingknaben mitgestalten, ist auch eine Pilgergruppe aus der Südeifel. "Wir sind zu siebt um 6.45 Uhr in Ehrang losgegangen", sagt Klaus Koster (56).

Am Tag zuvor hatte Bischof Stephan Ackermann hohen Besuch empfangen: Kardinal Karl Lehmann. Da die Heilig-Rock-Tage in diesem Jahr im Zeichen des 50. Jahrestages des zweiten vatikanisches Konzils (1962-65) stehen, ging der Bischof des Nachbarbistums Mainz in seinem Vortrag in der Liebfrauenbasilika auf das Erbe und den Auftrag dieses Kirchenereignisses ein. Laut Kardinal Lehmann geht von dem zweiten vatikanischen Konzil ein Zuwachs an Kräften und Impulsen für die Gestaltung des kirchlichen Lebens in der Welt aus. Eine Konzil-Errungenschaft war die Abschaffung der lateinischen Messe, zugunsten von Messen, die alle verstehen können.

Seit Eröffnung des Bistumsfestes nimmt die Zahl der bunten Bänder, die an einem Stand vor dem Dom flattern, stetig zu. "Fürbitten können darauf geschrieben werden", sagt Carina Seger (31), eine der rund 650 Ehrenamtlichen, die das Fest schultern. "Vor allem um Frieden in der Welt bitten die Menschen", sagt die Helferin aus Saarlouis. Vom sonnigen Frühlingswetter profitiert nicht nur das Bistum Trier, dessen Auftakt-Bilanz laut seiner Sprecherin Judith Rupp positiv ausfällt: "Die vielen Angebote werden gut angenommen. Auch der Hut des Dombettels füllt sich schneller als an gewöhnlichen Tagen."

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