Eselsbrücke für die besseren Hälften

TRIER/RUWER/SAARBURG/SCHWEICH/KELL AM SEE. 4.4.2004 - dieses Datum wird bundesweit in einigen Eheringen eingraviert sein. Trauungen am morgigen Sonntag sind auch in einigen Städten der Region möglich.

"Schatz, weißt Du, was heute für ein Tag ist?" "Donnerstag - warum?" Nach gängiger Meinung tappen meist Männer in diese Falle: eine scheinbar harmlose Frage, die oft genug jedoch genügend Sprengstoff enthält für einen geladenen Diskussions-Abend. Denn nicht Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag wäre die gewünschte Antwort gewesen. Die Aussage "unser Hochzeitstag", geschickter Weise verbunden mit einer kleinen Aufmerksamkeit, hätte dem angetrauten Kandidaten massenweise Pluspunkte für die gemeinsame Zukunft eingebracht. Eine große Chance, in dieser Richtung zu punkten, haben Paare, die sich morgen das Ja-Wort geben. Das Datum 4.4.2004 ist nunmal besonders einprägsam. Und diese Eselsbrücke bauen auch einige Standesämter der Region den Heiratswilligen. Sechs Paare wird - vermutlich - der Trierer Standesbeamte Peter Wengenroth im Turm Jerusalem trauen. Drei kommen aus Trier, drei sind nicht aus der Region. "Es hat lange gedauert, bis wir uns dazu entschlossen haben", sagt Wengenroth. "Denn schließlich bieten wir ja auch schon den Samstag für Trauungen an." Nachdem jedoch Mitte Januar die erste Anmeldung eingegangen sei, hätten die Trierer mit weiteren Anfragen gerechnet. Einen "Massen-Andrang" wie in Mayen, wo morgen 74 Paare Ja sagen werden, gebe es glücklicherweise in Trier nicht. "Da sehe ich die Gefahr einer großen Schauveranstaltung", meint der Standesbeamte. "Schließlich sollte nicht das Datum im Vordergrund stehen." Ein bisschen mehr müssen die Paare in Trier für die morgige Zeremonie bezahlen: So berechnet das Standesamt den gleichen Zuschlag wie für Trauungen an Samstagen. Auch die Verbandsgemeinde Trier-Land schließt sich dem Angebot an. Acht Paare führt Standesbeamter Folker Gardain zusammen. "Man macht das Spiel halt mit", sagt er und weiß, wovon er spricht: Auch am 8.8.88 und am 9.9.99 war er im Einsatz. 55 Euro mehr als für eine Trauung unter der Woche bezahlen die Paare für die Zeremonie im Sitzungssaal der Verwaltung in der Gartenfeldstraße. Vier Termine stehen bei Bernhard Klein, Leiter des Ordnungsamtes Saarburg, für Sonntag im Kalender. Die erste Anfrage sei im Sommer vergangenen Jahres an ihn gerichtet worden. Bereits jetzt gebe es eine Anfrage für den nächsten Schnapszahl-Tag am 5.5.2005. "Darüber haben wir aber noch nicht gesprochen", sagt Klein und gibt zu: "Mit dem 4.4. habe ich kein Problem. Über den 5.5. würde ich mich ehrlich gesagt weniger freuen. Denn das ist Vatertag. Da bin ich normalerweise verplant." In der Verbandsgemeinde Kell am See wären - anders als in den Verbandsgemeinden Hermeskeil und Ruwer und der Stadt Schweich - morgen Trauungen möglich. Bürgermeister Werner Angsten stand gewissermaßen bereits in den Startlöchern. Doch im Hochwald gibt es keine Interessenten für den 4. April. Die Frage, ob die Menschen dort weniger abergläubig sind, über ein besseres Gedächtnis verfügen oder auf den 5.5. warten, konnte der TV nicht lösen.

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