Fluchtpunkt Mosel

TRIER. (gsb) Ein Toter in der winterstarren Eifel: ermordet. Identität: unbekannt. Der Trierer Verleger Michael Weyand alias Mischa Martini taucht mit seinem achten Kriminalroman in das Milieu von Räubern und Sammlern – die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion sind fließend.

 Verleger Michael Weyand alias Mischa Martini legt mit "Fluchtpunkt Mosel" seinen achten Moselkrimi vor.TV-Foto: Gabriela Böhm

Verleger Michael Weyand alias Mischa Martini legt mit "Fluchtpunkt Mosel" seinen achten Moselkrimi vor.TV-Foto: Gabriela Böhm

Dass Mischa Martini bei seinem Fulltime-Job als Verleger in Biewer überhaupt noch Zeit zum Schreiben hat, deutet auf gutes Zeitmanagement. "Recherche macht fast die Hälfte der Zeit beim Romanschreiben aus", bestätigt der 50-Jährige. Etwa ein Jahr arbeitete Martini an seinem 249-Seiten-Krimi. Der ausgebildete Journalist ging dabei akribisch vor. Handlungsorte wie etwa der Fundort des Toten in der Nähe von Steineberg bei Daun oder die Diensträume des Trierer Polizeipräsidiums fotografierte er, um beim späteren Schreiben möglichst authentische Eindrücke zu Papier zu bringen. Das kommt auch seinem achten Krimi, "Fluchtpunkt Mosel", zugute. Selbst bei warmen Außentemperaturen sorgt der Stoff für winterliches Bibbern, wenn Martini die eiskalte Eifel beschreibt. Die Dialoge der Protagonisten, die Martini-Fans wie alte Freunde wieder begrüßen, haben an Esprit und Humor zugenommen. Er schreibe eher aus dem Bauch heraus, lasse die Figuren agieren, wie er sie sich vorstelle, sagt Martini. Das Resultat: neben einer ordentlichen Handlungslinie witzige Beschreibungen mit Situationskomik. Überhaupt menschelt es, und das Herz von Hundefreunden dürfte ebenfalls höher schlagen. Denn Quintus, ein verrückt spielender Polarhund, sorgt für viel Wirbel und Emotionen. Nach dem Erstlingsroman "Akte Mosel", der in der fünften Auflage vorliegt, greift Martini erneut die Geschehnisse um den römischen Münzschatz am Brüderkrankenhaus auf - mit überraschenden Erkenntnissen. Martini arbeitet bereits an seinem neunten Krimi ("Ich weiß´ schon, wie er heißt, verrate aber nichts."). Für "Codex Mosel" und "Marathon Mosel" lägen zwei Anfragen von Übersetzungen ins Spanische und Französische vor. Fluchtpunkt Mosel, Verlag Michael Weyand, 8,90 Euro, in Buchhandlungen erhältlich.

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