Freund Jesu aus Zewen

Viele Orte in der Region Trier sind zwischenzeitlich ein unbeschriebenes Blatt, was das Hervorbringen eines katholischen Pfarrers anbelangt. Nicht so Trier-Zewen: Jan Lehmann setzt die Reihe der aus Zewen stammenden Priester der letzten Jahre fort.

 Auf dem Weg zur Primizmesse von Neupriester Jan Lehmann (rechts). Sein direkter Begleiter ist Heimatpfarrer Franz Joseph Hohn (links), dahinter die Gemeinde. TV-Foto: Ludwig Hoff

Auf dem Weg zur Primizmesse von Neupriester Jan Lehmann (rechts). Sein direkter Begleiter ist Heimatpfarrer Franz Joseph Hohn (links), dahinter die Gemeinde. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Zewen. "Draußen warten alle auf dich", sagt Simon Müller (sieben Jahre) keck. Das Patenkind von Neupriester Jan Lehmann (28) hat Recht. So gut wie ganz Zewen war am Sonntag zu früher Stunde auf den Beinen. Nicht ohne Grund: Jan Lehmann feierte seine Primiz. So nennt sich die erste Heilige Messe eines Neupriesters in seiner Heimatgemeinde. Viele hundert Zewener waren zu Jan Lehmanns Elternhaus in der Martinstraße 1 gekommen, wo der Neupriester abgeholt und zur Kirche geleitet wurde. Dort feierte er unter ebenso starker Anteilnahme seinen ersten Gottesdienst. Jan Lehmann hatte am Samstag von Bischof Reinhard Marx die Priesterweihe empfangen. Der Weihegottesdienst sei ein schönes Geschenk gewesen, erzählt Jan Lehmann einen Tag danach.Einsegnung des Messgewands

Im Anschluss an die herzliche Begrüßung durch Zewens Pastor Franz Joseph Hohn wird zunächst das Messgewand gesegnet, bevor eine große Schar von Gläubigen unter musikalischer Begleitung des heimischen Musikvereins in die Kirche einzieht. Mittendrin der Primiziant und weitere 20 Priester. In seiner Predigt sprach der Regens des Priesterseminars, Dr. Georg Bätzing, davon, dass in der heutigen Zeit des Umbruchs viel von einem Pfarrer gefordert werde. Infolge dessen müssten Pfarrer einen "breiten Buckel" haben. Erst recht dann, wenn in Gemeinden liebgewonnene Abläufe aufgegeben werden müssten, etwa durch die Zusammenlegung mehrerer Gemeinden zu einer neuen, großen Pfarrei. Aber alles dies sei nichts gegenüber der "größten Gefährdung für uns Menschen, der Gottlosigkeit", mahnte der Prediger. Der Priester vertrete keinen Abwesenden, sondern einen, der "hier und jetzt gegenwärtig ist". Jesus Christus sei die größte Erfolgsgeschichte, die es je auf Erden gegeben habe. Sein Wunsch an Jan Lehmann: Dass der beste Freund, Jesus Christus, ihn stets in seinem künftigen Leben begleiten möge.Handauflegung und Zuspruch

Jan Lehmann stand der katholischen Kirche schon immer sehr nahe, sei es als Ministrant in Kindertagen oder später in der Jugendarbeit oder im Pfarrgemeinderat. Nach seinem Abitur 2000 in Trier trat Jan Lehmann ins Priesterseminar ein. Seine fünf Jahre Studienzeit verbrachte er in Trier und ein Jahr Außenstudium in Rom ("Eine beeindruckende Stadt im Kirchlichen und Kulturellen"). Eineinhalb Jahre war Lehmann in Saarbrücken, St. Johann, als Praktikant und Diakon tätig. Am Sonntagnachmittag spendete der Neupriester den Primizsegen mit Handauflegung und dem Zuspruch, dass Gott jeden einzelnen Menschen liebt. Schon bald wird Jan Lehmann seine Heimat in Richtung Waldbreitbach verlassen, um dort drei Jahre als Kaplan tätig zu sein. Pastor Franz Joseph Hohn sieht dies mit einem lachenden Auge, handelt es sich doch mit Waldbreitbach um seine Heimatgemeinde.

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