Fünf Bands und ein Sieger

Trier · Bei der Vorrunde des Bandwettbewerbs Rockbuster kämpfen fünf Combos um den Einzug ins Finale. Sie alle geben alles, sie alle begeistern ihre Zuhörer, doch die Gewinner zeichnen sich vor allem durch eine Besonderheit aus.

 Die Gewinner des Vorentscheids: Captain Risiko stürmen mit frechem Deutschpunk die Bühne. TV-Foto: Katharina Hahn

Die Gewinner des Vorentscheids: Captain Risiko stürmen mit frechem Deutschpunk die Bühne. TV-Foto: Katharina Hahn

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Trier Die Bühne ist dunkel und rot, dann wabern blau erleuchtete Nebelschwaden durch den Raum. In den Momenten kurz bevor die nächste Band ihr Mini-Konzert startet, liegt Spannung in der Luft, weil jeder weiß, was kommen wird: mitreißende Songs, viel Energie und eine große Bandbreite aus handgemachter Punk-, Blues- und Rockmusik.
Es ist die Vorrunde des Rockbuster-Wettbwerbs, bei dem fünf junge Bands aus der Region die Chance haben, sich für das Finale im Herbst in Koblenz zu qualifizieren. Daran denkt aber während der Vorrunde noch keiner. Hier müssen sich die Musiker erst einmal beweisen, und das tut jeder auf seine Art. The Aid Kid spielt tanzbaren Pop-Punk in grün-schwarz karierten Hemden. Bei Philosophical Warlords And The Kiss ist es mit tanzbar erst mal vorbei. Der Gesang wird abgelöst von Gröhlen und Schreien, durchzogen von kreischenden Gitarrenriffs, und der Sänger schleudert seine auffälligen Dreadlocks durch die Luft.
Die Jungs von The Watching kommen dann wieder im Partnerlook daher, diesmal im schicken Zwirn mit weißem Hemd und schwarzer Fliege und klingen mit rauchiger Stimme und Rap-Parts ein bisschen wie eine Mischung aus Linkin Park und Nickelback, also ziemlich radio- und stadiontauglich.
Ganz anders dagegen Captain Risiko. Sie könnten mit ihrem mitreißenden Auftritt sicher ebenfalls ein Stadion füllen, wollen aber weniger Mainstream sein. Sie sind die einzige Band, die auf Deutsch singt, nämlich klassischen Punk mit viel Energie und viel Politik am Rande. Sänger Benedict Schmitt rennt durchs Publikum, springt, klatscht, tanzt. In der ersten Reihe halten sich zwei Mädchen, inspiriert von seinem Zuruf "Es ist Damenwahl! Haltet eure Liebsten fest und tanzt!", an den Händen und lassen sich ausgelassen von der Musik tragen.
Ohne Tanz, aber mit viel Swing steht als letzte dann die Trierer Band Strings'n'Stories auf der Bühne und beschwört mit Mundharmonika und zwingenden Jazz- und Bluesrockklängen abwechselnd Jamaika und New Orleans. In der Zwischenzeit sind fünf Juroren unerkannt im Publikum verstreut und küren schließlich Captain Risiko zum Gewinner des Vorentscheids. Auch, aber nicht nur wegen ihnen ist Steven Stilz hergekommen. "Die Leute und das Klima hier sind super. Es ist alles total locker, und jeder ist gerne gesehen", erklärt er. "Es ist aber schade, dass nur so wenige Leute hier sind", ergänzt sein Begleiter Marius Johann mit einem Blick in die Runde. Tatsächlich schwankt die Zuschauerzahl je nach Band zwischen 40 und maximal 50. Die Bands hätten mehr verdient, und zumindest Captain Risiko wird im Finale sicherlich auch mehr bekommen.
Extra: DER WETTBEWERB UND DIE PLATZIERUNGEN


Der Rockbuster-Wettbewerb richtet sich zum 23. Mal an Newcomer-Bands in der Region. Unterstützt von der LAG Rock & Pop Rheinland-Pfalz erhalten dabei die ersten drei Gewinner des Finales Sachleistungen im Wert von knapp 20 000 Euro, unter anderem ein professionelles Coaching und Festivalauftritte. Beim Vorentscheid in Trier konnte sich Captain Risiko direkt für das Finale in Koblenz am 14. Oktober qualifizieren, Philosophical Warlords And The Kiss kommen als Zweitplatzierte in die Zwischenrunde und haben auch noch die Chance auf das Finale.

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