Furchtlos vor Freitag dem 13.

Wolfgang Luh ist eine Institution an der Trierer Universität. 1980 war der Mathematiker als einer von drei Gründungs-Professoren seines Fachbereichs an die Mosel gekommen. Am Freitag wurde der von Kollegen geschätzte und bei seinen Studenten überaus beliebte Professor in den Ruhestand verabschiedet.

Trier. (tol) Nicht selten verzichten Fluggesellschaften in ihren Maschinen auf eine 13. Sitzreihe, Hochhaus-Konstrukteure auf die Designation eines 13. Stockwerks oder Hotel-Betreiber auf ein 13. Gästezimmer. Triskaidekaphobie nennt man das - die übersteigerte Furcht vor der 13. Berüchtigt ist Triskaidekaphobie in Kombination mit Freitagen. Sie trägt den unaussprechlichen Namen Paraskavedekatriaphobie.Dass diese Furcht jedoch unbegründet ist, erklärte Professor Wolfgang Luh kürzlich nicht nur theoretisch - er bewies es gleich auch praktisch: am vergangenen Freitag, dem 13. Juni, den er vollkommen furchtlos für seine Abschiedsvorlesung (Titel: "Die Furcht vor Freitag dem 13.") an der Universität Trier ausgewählt hatte. Tatsächlich sollte sich der Tag nicht als Unglücksdatum entpuppen - des Professors finale Vorlesung rund um Numerologie (sogenannte "Zahlenmystik") war informativ, lehrreich und unterhaltsam zugleich.Wolfgang Luh war 1980 nach Trier gekommen und maßgeblich an der Einrichtung des Fachs Mathematik beteiligt. Dutzende Publikationen und mehrere Lehrbücher sind das Resultat seiner akademischen Karriere. Bei seinen Studenten genießt er hervorragende Reputation, und auch als Forscher hat sich der Professor Verdienste erworben. Luh gilt als Begründer des Bereichs universeller Funktionen auf dem Gebiet der Approximations-Theorie. Erst 2007 wurde ihm als erstem Westeuropäer die Ehrendoktorwürde der Armenischen Akademie der Wissenschaften verliehen.

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