Gedenken an Helena

Das Bistum Trier hat der heiligen Helena, der Mutter von Kaiser Konstantin dem Großen, mit einem feierlichen Gottesdienst im Trierer Dom gedacht.

Trier. (red) Die heilige Helena (255-330) gilt als Stifterin des Trierer Domes und soll der Überlieferung nach auch den Heiligen Rock nach Trier gebracht haben. Grund genug dafür, dass Bischof Reinhard Marx ein Pontifikalamt gemeinsam mit Hunderten Gläubigen zu Ehren der Heiligen feierte. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es eine Prozession in die Ostkrypta des Doms. Diese wurde 1196 der heiligen Helena geweiht. Hier befindet sich ein modernes Büstenreliquiar, das das Haupt der heiligen Helena birgt."Sie war eine große Gestalt der Trierer Kirchengeschichte und eine wichtige Zeugin des Glaubens", würdigte Bischof Marx die heilige Helena. Der Bischof wies auf die hohe Bedeutung Helenas für die Trierer Kirche hin. "Wir stehen im Haus der heiligen Helena", sagte er mit Blick auf die Überlieferung, wonach die Mutter Kaiser Konstantins nach ihrem Wegzug aus Trier dem damaligen Bischof Agritius ihren Palast geschenkt haben soll. Die aus einfachen Verhältnissen stammende Herbergswirtin sei von Gott erhoben worden, und ihr Sohn Konstantin, der erste christliche Herrscher, habe seine Mutter zur Kaiserin gemacht. Ihre Wurzeln habe Helena nie vergessen, erklärte Marx unter Berufung auf den Kirchenvater Ambrosius: Bei ihrer Reise ins Heilige Land 326/27 habe sie sich unter das Volk gemischt und neben weiteren Reliquien das Kreuz, die Nägel, das Gewand Christi und die Gebeine mehrerer Apostel gefunden.Das Kreuz als Provokation

Bischof Marx wies weiter darauf hin, dass die Botschaft des siegreichen Kreuzes Christi Helena in einem stetigen Prozess begeistert habe, woraufhin sie ihren Sohn durch den christlichen Lehrer Laktanz habe unterrichten lassen. Die Entscheidung für die christliche Religion sei überaus provokant gewesen, da das Kreuz als Hinrichtungsart gefährlicher Verbrecher in vielen Bevölkerungskreisen verhasst gewesen sei.Die heilige Helena wurde nach ihrem Tod in Rom begraben. Ihr Sarkophag steht seit Pius VI. (1717 bis 1799) in den Vatikanischen Museen. Nach Angaben von Prälat Professor Franz Ronig berichtet der Mönch Almannus von Hautvillers bei Reims, dass die Helena-Reliquien im Jahre 840 nach Hautvillers gekommen seien. Die Reliquie des Helena-Hauptes in der Ostkrypta des Trie rer Doms sei dann 1354 von Kaiser Karl IV. dem Trierer Dom geschenkt worden. Woher die Trierer Helena-Reliquie (vor der Schenkung durch Karl IV.) stamme, sei nicht überliefert.

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