Geglückter Start in die Saison 2004

TRIER. Kühl, sehr sonnig und trocken: Das Osterwetter war ideal für den Städtetourismus. Auch Trier profitierte davon in diesem Jahr - die Bilanz fiel positiv aus.

Auf einen ruhigen Karfreitag folgte am Samstag zunächst der erwartete große Ansturm auf die Geschäfte. In den Lebensmittelabteilungen der Kaufhäuser und in den Supermärkten ging es aber verhältnismäßig ruhig zu, obwohl sich draußen vor den Parkhäusern lange Warteschlangen bildeten. Kurz nach Mittag waren alle Plätze im City-Parkhaus belegt, während das Treviris-Parkhaus auf der digitalen Anzeigetafel noch ganze drei Stellflächen feilbot. Wieder einmal wurde Autofahren in Trier zum Geduldsspiel. Fußgänger erreichten ihr Ziel in der City schneller als motorisierte Zeitgenossen. Nach dem Motto "mitgehangen - mitgefangen" geriet auch der ÖPNV stellenweise ins Stocken.Süßwaren und Osterhasen gefragt

Die Trierer selbst, falls nicht im Osterurlaub, hatten sich offenbar schon in den Tagen zuvor mit Lebensmitteln eingedeckt. Und auch die zahlreichen Samstags-Gäste aus der Region, aus dem Saarland und aus Luxemburg ließen das normale Lebensmittelangebot links liegen - ihr Interesse galt eindeutig den "Saisonwaren". Davon zeugten in den Kaufhäusern die langen Schlangen vor den Kassen der Süßwarenabteilungen und bei den Oster-Sonderartikeln. Nach dem Samstagsansturm begann der Sonntag in österlicher Beschaulichkeit - mit Glockengeläut, Ostergottesdiensten und mit Trierern, die am Morgen durch die noch leeren Straßen flanierten. Zwei Stunden später, kurz vor Mittag, änderte sich das Bild: Mehr und mehr eroberten auswärtige Besucher die City. Ganz Mutige oder Abgehärtete nahmen schon früh von den Gaststättenterrassen auf der Sim, dem Hauptmarkt, Domfreihof und am Pranger Besitz. Auch auf dem neuen Kornmarkt war schon einmal "Probesitzen" angesagt. Am frühen Nachmittag befand sich die Trierer Innenstadt fest in touristischer Hand. "Letzeburgisch",Holländisch, Französisch und Idiome aus dem Saarland, dem Kölner Raum und der Pfalz vermischten sich in den Straßen. Tische im Freien waren am Sonntagnachmittag Mangelware, dazu kam eine geduldige Warteschlange am "Bahnsteig" des Römerexpresses vor der Porta, und auch die Gesichter der umlagerten Straßenhändler strahlten Zufriedenheit aus, denn der Rubel rollte. Keinen beschaulichen Osternachmittag gab es für die Fremdenführer, für die etwa das Dreifache der üblichen Zahl an Rundgängen auf dem Programm stand.In der Mehrzahl Tagesgäste

Etwas verhaltener, aber keinesfalls ruhig, ging es am Ostermontag zu - doch die Bilder ähnelten sich. Eine erste Bilanz zog am Montagnachmittag Robert Noll, stellvertretender Geschäftsführer der Tourist-Information Trier. "Zwar war es nicht das ganz große Ostergeschäft, aber dennoch ein guter Saisonauftakt mit ähnlichen Zahlen wie 2003. Ausgebucht waren die Hotels in Trier und Umgebung nicht", sagte Noll. Der Schwerpunkt habe beim Tagestourismus mit deutschen Besuchern aus einem Umkreis bis zu 250 Kilometern gelegen. Die Zahl der ausländischen Tagesgäste sei gegenüber 2003 zurückgegangen. Sehr gefragt waren laut Noll touristische Angebote wie Stadtrundgänge, Rundfahrten mit Römerexpress und City-Bus, die Museen und Römerbauten, Schauspiele in den Thermen und im Amphitheater und die drei Ausflugsschiffe. Allein 200 Besucher im Karl-Marx-Haus seien "ungewöhnlich für so ein spezielles Museum". Fazit des Tourismusexperten am Montagnachmittag: Trier dürfte einem guten Jahr entgegengehen - auch im Hinblick auf die Landesgartenschau, für die der Kartenverkauf inzwischen gut angelaufen sei. Voraussetzung bleibe aber, dass in diesen Zeiten "nichts Schwerwiegendes dazwischenkommt".

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