Gesang aus russischen Kehlen

Ein besonderes Erlebnis: Auf der Jubiläumstournee machte der Schwarzmeer Kosakenchor mit seinem Ataman (Oberhaupt/musikalischer Gesamtleiter) Peter Orloff Station in Olewig. In der Pfarrkirche St. Anna präsentierten die neun Sänger sakrale, orthodoxe Lieder, Auszüge aus Opern und russische Volksweisen. Ermöglicht hatte das Konzert der Männergesangverein (MGV) "Harmonie" Trier-Irsch.

 Die Kosaken vom Don: Der Schwarzmeer Kosakenchor mit seinem Leiter Peter Orloff (Dritter von links) macht Station in Olewig. TV-Foto: Cordula Fischer

Die Kosaken vom Don: Der Schwarzmeer Kosakenchor mit seinem Leiter Peter Orloff (Dritter von links) macht Station in Olewig. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Olewig. Das Fröhliche, das Sentimentale und die Frömmigkeit, die seit Jahrhunderten die russische Lebensart prägen, tragen die Mitglieder des Schwarzmeer Kosakenchors in ihren Stimmen. "Ein Chor, der singend betet und betend singt", steht als Zitat des geschäftlichen und organisatorischen Leiters des russischen Ensembles, Nikolai Orloff (1900 bis 1990), auf dem Souvenir-Programm zur Jubiläums-Tournee des Chors.

Ein besonderes Jubiläum: 2009 jährt sich der erste Konzertauftritt des heutigen Gesamtleiters Peter Orloff, Sohn von Nikolai, zum 50. Mal. Und um ihn zu sehen, sind rund 300 Zuschauer - dankbar für die Initiative des MGV Trier-Irsch - in die Pfarrkirche St. Anna gekommen. "Ich wollte Peter Orloff sehen und hören. Die haben tolle Stimmen. Der Klang ist einfach unbeschreiblich", freut sich Christel Monzel aus Riol über das Konzerterlebnis, das sie als Gewinnerin der TV-Karten-Verlosung überraschend genießen durfte. " Ich kenne ihn nur als Schlagersänger. Aber so gefällt er mir auch gut."

Die Präzision und die Kraft der Stimmen, die den Kirchenraum füllten, gingen den Zuhörern bis ins Herz. "Und wir danken Gott für das Geschenk, das er uns gemacht hat: unsere Stimmen", sagt Peter Orloff, der nach Ausflügen in die Welt des Schlagers und als König der Hitparaden in den 70er Jahren genauso als Interpret ernster Musik seine Fans überzeugt.

Die russische Seele in der Kehle und das russische Herz auf der Zunge - ein sanftes Ave Maria, Psalmen, die Hymne an die Gottesmutter "Würdig ist es" oder "Ich bete an die Macht der Liebe" lassen die Kosaken spirituell erklingen.

Vom Tenor, der seine Stimmen in höchste Höhen schraubt, bis zum tiefsten Bass beherrschen die neun Sänger aber auch gewaltig-atemraubende Kompositionen wie den Gefangenenchor aus der Oper "Nabucco" oder das markige Lied vom rauen Kosakenführer Stenka Rasin", der seine Frau in der Hochzeitsnacht in die Fluten der Wolga geworfen hat.

Ein "Kompliment" machte Orloff den Sängern des MGV "Harmonie" "für ihren Gesang", mit dem sie das Konzert eröffneten und beendeten. Ein besonderer Höhepunkt für die 19 Irscher Männer, die sich und den Zuhörern mit der Organisation des Konzerts in der Pfarrkirche St. Anna ein großes Geschenk gemacht und ein unvergessliches Konzerterlebnis bereitet haben.

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