Schatzmeister Ralf Reichert (Media-Markt) muss möglicherweise sein Amt demnächst aus zeitlichen Gründen niederlegen, Geschäftsstellen-Mitarbeiterin Ruth Jätzold hat gekündigt, und City-Managerin Inge Schönherr nimmt nach der Geburt ihrer Tochter Sarah (am 13. Februar) die zweijährige Elternzeit in Anspruch. Das klingt nach nicht gerade optimalen Rahmenbedingungen für die Arbeit der 167 in der City-Initiative zusammengeschlossenen Einzelhandels-Betriebe. Doch der Vorsitzende Hans-Peter Schlechtriemen und Vize Albrecht Thul geben sich demonstrativ optimistisch: "Wir sind eine schlagkräftige Organisation." Mit einer Einschränkung: "Unser ehrenamtliches Engagement stößt an Grenzen und kann auf Dauer keine professionelle Arbeit ersetzen." Die sollen neue Mitarbeiter leisten. Seit Ende März leitet Kerstin Böckmann das City-Initiative-Büro im Haus des Handels (Kaiserstraße 27). Ihre tägliche Arbeits-Kernzeit: 10.30 bis 19 Uhr. "Frau Böckmann nimmt die in der Geschäftsstelle anfallenden Arbeiten wahr und unterstützt den Vorstand im administrativen Bereich und bei Gesprächen mit Partnern, Firmen und Sponsoren", erläutert Schlechtriemen. Der Vertrag der 27-jährigen Diplom-Geografin läuft bis zum 31. August. Spätestens dann hoffen die Vorständler, eine Interims-Lösung für den vorübergehend verwaisten Posten der City-Managerin präsentieren zu können. Anforderungsprofil für den bis zum 18. Februar 2006 befristeten Fulltime-Job: Der oder die Neue muss "Kompetenzen und Praxis-Erfahrungen aus dem Bereich Touristik, Handel und Immobilien haben, muss kontakt- und kommunikationsfähig und zeitlich sehr flexibel sein", so Schlechtriemen.Nächster verkaufsoffener Sonntag am 2. Mai

Inge Schönherrs Antrag, in Teilzeit- und Heimarbeit für die City-Initiative weiterzumachen, hat der Vorstand nicht entsprochen. Schlechtriemen: "Der Aufgabenbereich eines City-Managers erfordert eine Vollzeit-Beschäftigung und hohe zeitliche Flexibilität. Wir gehen davon aus, dass Frau Schönherr ab 19. Februar 2006 ihre Funktion wieder wahrnimmt und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit." Nichtsdestotrotz erhält die 37-jährige frisch gebackene Mutter ihr Angebot aufrecht, sich auch während der Elternzeit für die City-Initiative zu engagieren: "Ich habe viele neue Mitglieder geworben. Mir geht es im Interesse der Sache um Kontinuität. Ich würde gerne mein Know-how und Wissen etwa für Projekte wie ‚Trier spielt' oder ‚Trier nachtaktiv‘ zur Verfügung stellen. Ich bin gesprächsbereit." Derweil bereitet sich die City-Initiative auf die nächste große Herausforderung vor: den zweiten verkaufsoffenen Sonntag 2004 am 2. Mai. "Der 21. März war bereits ein voller Erfolg, aber der 2. Mai wird eine wesentliche höhere Schlagzahl haben", prognostiziert Schlechtriemen mit Blick auf den "wesentlich günstigeren Termin" zu Beginn von Landesgartenschau und Tourismus-Hochsaison, direkt nach einem Feiertag. Schlechtriemen, von Beruf Direktor der Galeria Kaufhof in der Simeonstraße, hofft auf Teilnahme seines Hauses am nächsten offenen Sonntag (für den 21. März hatten die Betriebsräte der Warenhäuser den Öffnungs-Segen verweigert): "Wir müssen in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten jede Möglichkeit wahrnehmen, weitere Umsätze zu erzielen. Wenn wir am 2. Mai nicht öffnen können, erleiden wir einen Wettbewerbs-Nachteil." Nachteile sehen Schlechtriemen und Vize Thul auch, sollte die geplante Vergrößerung und Sortiments-Erweiterung von Möbel Martin in Konz kommen: "Das wird sich schädlich auf den Trierer Einzelhandel auswirken."