Hockweiler. Mutig hebt Akim Laas beide Arme in die Luft. Mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen reitet der Achtjährige freihändig auf dem Pferd über die Wiese. "Das Reiten macht mir viel Spaß", erzählt der chronisch Erkrankte.Für schwer kranke Kinder zwischen acht und zehn Jahren bietet die Villa Kunterbunt eine Freizeit auf der Reitanlage Hockweiler an. Das Reiten unterstützt die Entwicklung der Kinder und sorgt für Lebensfreude. Sozialpädagogin Ulrike Schmitt-Klein betreut gemeinsam mit einer Reittherapeutin die zwölf Kinder, die an Diabetes, Asthma, Mukoviszidose oder anderen Erkrankungen leiden. Für die medizinische Betreuung während der vier Tage auf der Reitanlage sorgen eine Psychologin, eine Ärztin und ein Ergotherapeut.Vierbeiner spenden den Kindern Trost

Das Leben mit einer Krankheit fordert von den Kindern viel Kraft. Die Tiere spenden den kleinen Patienten Trost. "Kinder, die sehr traurig sind, lehnen sich ans Pferd an und suchen Körperkontakt", berichtet Schmitt-Klein.Neben Ausritten steht auch Stallarbeit an. Die genaue Beobachtung des Blutzuckerspiegels ist bei den Diabetikern dabei enorm wichtig. "Die Bewegung wirkt sich günstig aus", erklärt Diabetes-Psychologin Maria Etzkorn.Besonders gespannt sind die Kinder auf die Übernachtung auf der Reitanlage am letzten Abend. Nach einem Grillfest und einem Nachtritt suchen sich die zwölf Nachwuchsreiter im Schäferwagen oder im Stall einen Schlafplatz. Der zehnjährige Torben Busche hat seine Ruhestätte für den Abschlussabend schon gefunden. "Ich möchte bei den Pferden im Heu schlafen", freut sich der junge Diabetes-Patient.