Gewitter-Wolken am Gute-Laune-Himmel

Das Wetter spielte beim sechsten Beach-Rugby-Turnier auf dem Petrisberg wenigstens teilweise mit. Dafür verdarb das städtische Kulturbüro die Eitel-Sonnenschein-Atmosphäre. Viele der 23 Mannschaften waren aus größerer Entfernung schon am Vortag angereist und wollten vor Ort zelten - erhielten dafür jedoch eine kurzfristige Absage.

 Harte Ringkämpfe und Sand-Spiele: Die Teams beim sechsten Trierer Beach-Rugby-Turnier tacklen, sprinten, kämpfen um den Sieg und die Goldene Kokosnuss. TV-Foto: Cordula Fischer

Harte Ringkämpfe und Sand-Spiele: Die Teams beim sechsten Trierer Beach-Rugby-Turnier tacklen, sprinten, kämpfen um den Sieg und die Goldene Kokosnuss. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) "Ein vergleichbares Turnier in Deutschland gibt es sonst nur noch in Bad Köstritz", sagt Sandra Schmitz vom FSV Tarforst. Jedes Jahr ist das Interesse an der Trierer Sport-Veranstaltung gewachsen. In diesem Jahr starteten 15 Herren- und acht Damen-Mannschaften beim internationalen Beach-Rugby-Turnier, darunter die Vorjahressieger aus Straßburg, Teams aus den Niederlanden, Luxemburg, Deutschland und den USA.

Bei dem Sommer-Sonnenschein-Freiluft-Turnier geht es den Teams um den sportlichen Leistungsvergleich, aber auch um Spaß. Denn neben den Wettkämpfen müssen die Mannschaften Missionen erfüllen, die in die Bewertung der B-Note einfließen. Am Ende kürt eine Jury das Team mit dem besten Körper-Einsatz in der Spaß-Abteilung mit der Goldenen Kokosnuss.

Während die Rugby-Abteilung des FSV Tarforst und der Arbeitskreis Sport der Uni im vergangenen Jahr mit der Beach-Anlage auf dem Petrisberg den perfekten Austragungsort für das Beach-Rugby-Turnier gefunden hatten, aber das Wetter mit kühlen Temperaturen und Regengüssen der Strand-Stimmung ein Schnippchen schlug, sorgte in diesem Jahr bei strahlendem Sonnenschein das Kulturbüro für Gewitterwolken am Gute-Laune-Himmel. "Das Kulturbüro hat den Mannschaften das Zelten verboten und die sanitären Anlagen abgeschlossen", sagt Sandra Schmitz. Obwohl im Vorfeld gut geplant, Sponsoren ins Boot geholt und alle Genehmigungen unter Dach und Fach gebracht worden seien.

Ob es im nächsten Jahr neue Verhandlungen gibt oder ein Ausweichquartier womöglich im Landkreis gesucht wird, wollen die Organisatoren daher überdenken.

Unterdessen sorgten die 23 Mannschaften auf den Sand-Feldern trotzdem für gute Stimmung. Eine schweißtreibende Angelegenheit bei hochsommerlichen Temperaturen. Einfacher macht der tiefe Sand das Fortbewegen auch nicht. "Und der klebt überall", sagt Christoph Schlick. Im rosa Hemdchen und grünen Röckchen, gepudert mit Sand und nach Luft ringend verlässt er mit seinen Kollegen vom "Team Orangenhaut", so nennt sich die Mainzer Mannschaft beim Trierer Turnier, das Spielfeld, auf dem er sich mit den Gegnern harte Ringkämpfe um das Ei geliefert hat.

Ab zum Sangria-Wettt rinken. Denn der Flüssigkeits-Haushalt muss stimmen. "Mindestens einen halben Liter Wasser pro Spiel trinke ich und schwitze ich sofort wieder aus", sagt er. Währenddessen entledigen sich andere Spieler, nicht gerade die gertenschlanken, ihrer Kleidung und befördern den Schiedsrichter in ein Plansch-Becken, sorgen bei den Damen für große Augen, bei den Herren eher für höhnisches Grinsen. Trotzdem: Ihre Mission haben sie erfüllt.

"Haltet die Linie. Geht ran. Lauft", feuert der Kaiserslauterer Trainer seine Männer mit lauten Kommandos an. Hart, aber fair geht es auf dem Spielfeld zu, obwohl das Aufeinanderprallen der generischen Spieler brachial aussieht, sie sich auf den Boden werfen und in Knäueln verknoten. "Mit blauen Flecken muss man rechnen, aber sonst gibt es kaum Verletzungen", weiß Marius Maskos vom FSV Tarforst.

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