Heimatlos: Auswärtsspiele bis 2005

KÜRENZ. Die Fußballer des FSV Kürenz sind heimatlos - wie es aussieht bis zum Frühjahr 2005. Für die Landesgartenschau (LGS) mussten die Sportler ihr Vereinsheim und den Platz auf dem Petrisberg räumen. Jetzt kicken die Kürenzer einmal pro Woche in Feyen.

 Schöner neuer Platz auf dem Petrisberg, keine 100 Meter vom alten, abgerissenen entfernt: Freude empfindet Peter Kaup, Vorsiteznder des FSV Kürenz, aber nicht. "Wir sind momentan heimatlos."Foto: Sebastian Hille

Schöner neuer Platz auf dem Petrisberg, keine 100 Meter vom alten, abgerissenen entfernt: Freude empfindet Peter Kaup, Vorsiteznder des FSV Kürenz, aber nicht. "Wir sind momentan heimatlos."Foto: Sebastian Hille

"Die neue Anlage mag zwar schön werden, aber sie kostet uns viele Opfer", sagt Vereinsvorsitzender Peter Kaup und blickt dabei über den neu angelegten Sportplatz auf dem Landesgartenschaugelände, unweit der Studentenwohnheime auf dem Petrisberg. Bis zum Frühjahr 2002 waren die Kürenzer Fußballer keine 100 Meter vom jetzigen, neuen Platz entfernt zu Hause. Neben dem eigenen Platz stand damals ein kleines Vereinsheim. "Zusammen mit dem Polizeisportverein war das unser Reich", erinnert sich Peter Kaup. Jetzt ragen dort, wo vormals die Umkleidekabinen und das Vereinsheim standen nur noch einige Rohre aus dem planierten Boden. Der Platz musste einer Grünfläche weichen. Den Fußballern wies die Stadt andere Plätze zu. "Mit dem Versprechen, uns hier oben eine Vorzeigeanlage mit Kunstrasenplatz und einem neuen Vereinsheim hin zu setzen, mussten wir unsere Zelte abbrechen", sagt Kaup. Jetzt ist er da, der neue Platz: 100 Meter mal 60 Meter beste rote Sportplatzasche, an der Seite des Platzes der Rohbau für ein Gastronomiegebäude, daneben treppenartig angelegte, mit Gras bewachsene Tribünenstufen. "Eine schöne Anlage", sagt Peter Kaup. Doch Freude darüber empfindet der Fußballer nicht. Abgesehen davon, dass er nicht verstehe, warum man einen guten Platz, mit bester Drainage einstampfe, um nicht mal 100 Meter entfernt einen teuren, neuen zu bauen, haben sein Verein und der Polizeisportverein nur Nachteile durch die Landesgartenschau. "Denn wir dürfen den Platz ja nicht nutzen." Das versprochene neue Vereinsheim soll erst nach dem Ende der Landesgartenschau gebaut werden. Bis sie vermutlich Anfang 2005 wieder auf "ihren" Platz dürfen, der während der Landesgartenschau laut Kaup für "irgendwelche anderen Veranstaltungen" genutzt werden soll, müssen sich die Kürenzer Kicker in Mattheis durchschlagen - mit einem Trainingstermin pro Woche. Und wenn dieser wegen verlegter Spiele anderer Mannschaften ausfällt, haben die 48 C- und D-Liga-Spieler der ersten und zweiten Mannschaft keine Möglichkeit zum Trainieren. "Wenigstens konnten wir von den Mattheisern das Vereinsheim mieten, so dass wir wenigstens ein Häuschen haben", schildert Kaup. "Aber die Situation ist ganz schön gefährlich für den Verein. Die Gefahr ist, dass der Verein kaputt geht." Dennoch verliert er nicht den Optimismus. Man müsse dieses und das nächste Jahr unter den schwierigen Bedingungen überstehen, dann gehe es wieder aufwärts. Für die Zeit nach der LGS, wenn die Kicker wieder "hoffentlich nach Hause kommen können", plant Kaup den Aufbau einer Jugendabteilung des FSV Kürenz. "Bis dahin müssen wir uns irgendwie durchschlagen." Ab morgen in unserer Serie "Trier - ganz nah": der Stadtteil Euren.

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