Herzenssache: attraktives Moselufer

Mit der Übergabe des Bürgergutachtens Trier-Mitte/Gartenfeld endet eine achtjährige Phase von Beteiligungsverfahren, die der Stadtrat 1999 beschlossen hatte. Jetzt liegen die Gutachten aller 19 Stadtteile vor.

 Mehr Bürgerbeteiligung für die Innenstadt: Karl-Heinz Schmitt und seine Mitstreiter vom Bürgerforum „Mittendrin“ überreichen Oberbürgermeister Jensen das Bürgergutachten Trier-Mitte/Gartenfeld mit der Absichtserklärung. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Mehr Bürgerbeteiligung für die Innenstadt: Karl-Heinz Schmitt und seine Mitstreiter vom Bürgerforum „Mittendrin“ überreichen Oberbürgermeister Jensen das Bürgergutachten Trier-Mitte/Gartenfeld mit der Absichtserklärung. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier-Mitte. "Als ich im April mein Amt antrat, wollte ich für die beiden noch ausstehenden Bürgergutachten Trier-Nord und Mitte/Gartenfeld ein höheres Maß an Verbindlichkeit ausprobieren", sagt Oberbürgermeister Klaus Jensen. Die Bürger hätten in den Workshops viele gute, kreative Ideen entwickelt. Um diese adäquat umzusetzen, sollen die, die die Maßnahmen erarbeitet haben, die Prioritätensetzung selbst vornehmen. "Denn wer kann besser beurteilen, was in einem Stadtteil gewünscht wird, als die, die dort wohnen?"Vorhaben sollen 2008 konkretisiert werden

Insgesamt haben Bürger, Ortsbeirats-, Stadtrats- und Verwaltungsmitglieder im Rahmen der Zukunftskonferenz vor einem Jahr rund 80 Vorhaben erarbeitet. Aus 33 "sehr bedeutsamen Projekten" wurden Mitte November in einem Workshop sieben "vorrangige Projekte", davon fünf sogenannte "Startprojekte" ausgewählt. Diese Ergebnisse sind in der Absichtserklärung zwischen den beteiligten Bürgern und der Verwaltung festgehalten, die jetzt unterzeichnet wurde. Bis Mitte 2008 sollen die Projekte in Abstimmung mit allen Beteiligten konkretisiert werden. Dann kann in Ortsbeirat und Stadtrat über den Stadtteilrahmenplan entschieden werden."Stadtrat nimmt unsere Arbeit ernst"

Ganz besonders liegt den Bürgern in Triers Mitte ein attraktives Moselufer am Herzen, das zum Verweilen einlädt. "Das ist ein Generationenprojekt, das wir mit der Moselkonferenz gestartet haben", sagt Klaus Jensen. Punkt 2 auf der Wunschliste: eine Begegnungsstätte an der Ecke Gartenfeldstraße/Agritiusstraße. Bei beiden Projekten wollen die Bürger gemeinsam mit der Stadt aktiv werden. Reine Verwaltungsprojekte sind der Ausbau von Radwegen und die Schaffung von zusätzlichen Grünflächen. "Die Ideen zum Radverkehr, wie beispielsweise mehr Radabstellplätze, werden in das Mobilitätskonzept einfließen", verspricht der Oberbürgermeister.Zuständig für die Koordination der Projekte ist das Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Dessen Leiter Johannes Weinand begrüßt die starke Eigeninitiative in der Stadtmitte. Denn wie zuvor in Heiligkreuz, haben die Innenstädter einen Bürgerverein gegründet. "Mittendrin" nennt er sich und soll die im Bürgergutachten definierten Ziele weiter verfolgen."Es war überraschend, dass sehr unterschiedliche Personenkreise Einfluss auf die Stadtgestaltung nehmen möchten", sagt der Vorsitzende von "Mittendrin", Karl-Heinz Schmitt. "Wir wollten auf dieser Ebene weiter arbeiten." Der Verein wolle sich auch in Großprojekte einbringen. Denn Stadtplanung gehe alle Bürger an, nicht nur die Investoren. "Wir haben den Eindruck, dass die Stadt unsere Arbeit ernst nimmt", resümiert er. Diese Form der Bürgerbeteiligung bringe ein Stück mehr Demokratie in die Stadt."Mittendrin" feiert am Sonntag, 2. Dezember, ein Hoffest in Hilles Hotel in der Gartenfeldstraße. Mehr Informationen gibt es unter www.mittendrin-trier.de.

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