Hier geht's rund

Der Kreisverkehr auf der Kohlenstraße am Weidengraben in Kürenz ähnelt einem wildwuchernden Wald. Hohe Bäume und Sträucher beeinträchtigen die Sicht der Autofahrer. Schon vor über vier Jahren beklagten sich Anwohner über die Gestaltung der Verkehrsinsel - ohne Erfolg.

Trier-Kürenz. "Ein Maulwurfshügel mit Urwald darauf" - so beschreibt TV-Leser Peter Wittamer den Kreisverkehr auf der Kohlenstraße am Weidengraben. Wer die Landesstraße 144 hinauf nach Neukürenz fährt, wird auf der Höhe von einem Stück Wald auf der Fahrbahn überrascht. Dass dies ein Kreisel ist, wird nur durch das blaue Verkehrsschild mit dem weißen Pfeil ersichtlich.

Vor über vier Jahren gab es deshalb bereits Ärger



Schon als im März 2004 der Kreisverkehr einen Erdhügel aufgesetzt bekam, ärgerte sich der Tarforster Peter Wittamer und mit ihm zahlreiche Anwohner (der TV berichtete).

"Wegen des Maulwurfshaufens kann ich nicht früh genug erkennen, wenn Fußgänger am Rand stehen und die Straße überqueren möchten", sagt Wittamer. Er habe mit Fahrlehrern und Busfahrern gesprochen. Auch die hätten seine Kritik bestätigt.

Und heute, fast viereinhalb Jahre später, gibt es seiner Meinung nach noch mehr Anlass zur Kritik. Denn aus dem Erdhügel sei ein wildwuchender Dschungel geworden. Die Frage ist, ob der grüne Wildwuchs eine Verkehrsgefährdung darstellt. Autofahrer hätten keine Chance, den entgegenkommenden Verkehr zu sichten, behauptet Wittamer. Selbst wenn Autofahrer die Einfahrt in den Kreisverkehr wie ein Stoppschild behandelten, könne es knapp werden. Besonders abends seien Fußgänger und Radfahrer, die den Kreisel kreuzen, unter Umständen gefährdet.

2004 entgegnete der damalige Baudezernent Peter Dietze, dass diese Art der Kreiselgestaltung zahlreiche Vorteile habe. Der Kreisverkehr werde von Autofahrern besser erkannt und die Einfahrt bedürfe höherer Aufmerksamkeit. Außerdem schütze der Hügel im Dunkeln vor der Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge. Befürworter des Kreisels lobten vor allem das Grün statt des flachen Betons. Auch kann der Kreisverkehr so nicht überfahren werden. Nach TV-Informationen kümmert sich die Stadt Trier normalerweise um die Pflege des bepflanzten Kreisverkehrs. Danach sieht es derzeit allerdings nicht aus. Eine Stellungnahme seitens der Stadt Trier war trotz einer TV-Anfrage beim Presseamt bis gestern Abend leider nicht zu erhalten. Der Tarforster Anwohner Peter Wittamer hat derweil Angst, dass ihm irgendwann einmal ein Kind im Kreisel vor sein Auto läuft. Seine böse Vorahnung: "In Trier muss erst was passieren, damit etwas passiert."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort