Hilfe für Arbeitslose

TRIER. (cofi) Der Caritasverband für die Region Trier beschäftigt sich im laufenden Jahr gezielt mit dem Thema "Arbeitslos 2005 – Chancen statt Vorurteile". Auch im vergangenen Jahr waren die Angebote und Hilfen für arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen ein Schwerpunkt in der Caritas-Arbeit.

40 000 Kontakte habe der Caritasverband für die Region Trier in 2004 verbuchen können. Darunter hätten sich im vergangenen Jahr rund um das Thema Arbeit, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Qualifizierung etwa 1500 Menschen an die Caritas gewandt. Die Hälfte davon seien Jugendliche und junge Erwachsene gewesen, erklärte Caritasdirektor Bernd Kettern bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Die Jugendlichen könnten in der "learn factory" Hilfe zur beruflichen Ausbildung und Qualifizierung bekommen; die Integration in den Arbeitsmarkt werde ihnen so eröffnet. Sieben Auszubildende und zwei Jugendliche durch Vermittlung in kaufmännische Berufe sowie drei Auszubildende zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien seien durch die "learn factory" gefördert worden. Der Jugendmigrationsdienst der Caritas habe sich mit Sprachförderkursen um rund 600 junge Migranten zwischen zwölf und 27 Jahren gemüht. Das Integrationsprojekt EMMA - "Einwanderer machen Mut zur Ausbildung" - hätte eingeschränkt werden müssen, da die finanzielle Förderung durch verschiedene Träger reduziert worden sei. Die Veränderungen durch die Hartz-Reform sowie durch den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel würden auch vom Caritasverband registriert. "Es ist aber noch zu früh, um da abschließende Fakten nennen zu können", sagte Kettern. Über die Inhalte zukünftiger Sozialarbeit stünde die Caritas in Gesprächen mit der Arge (Arbeitsgemeinschaften der Sozialämter mit der Agentur für Arbeit) und den Kommunen. Während allgemein eine Abnahme der ehrenamtlich tätigen Menschen beklagt werde, habe der Caritasverband mehr Engagierte begrüßen können. "Es gibt ein neues Erwachen ehrenamtlichen Engagements", sagte Kettern, "ich behaupte, die Menschen merken, etwas an dieser Gesellschaft zu verändern, bedeutet, sich einzubringen." Mehr eigene Dienste anbieten

Die Caritas sehe sich zum einen als zivilgesellschaftlicher Akteur. Die Anwaltschaftlichkeit sei eine weitere Aufgabe, um "jenen Menschen eine Stimme geben zu können, die sich sonst nicht oder nur eingeschränkt zu Wort melden könnten, betont Kettern. Ein dritter Aufgabenbereich werde in Zukunft noch stärker gefragt sein: "Im Sinne eines Dienstleisters mehr eigene Dienste anzubieten, wo sich konkrete Hilfe vollzieht." Zugute kämen solche Angebote Menschen mit Behinderungen oder psychischen Problemen, die es noch schwieriger auf dem Arbeitsmarkt hätten. Seit Oktober 2004 habe sich die Caritas an der Schaffung von Arbeitsgelegenheiten beteiligt und in der Stadt Trier sowie dem Kreis Trier-Saarburg 41 Plätze zur Verfügung gestellt.

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