Holkenbrink tritt 2010 wieder an

Weder die Schulentwicklung noch die Antikenfestspiele sind 2008 so gelaufen, wie sie sollten. Ein hartes Jahr für den Schul- und Kulturdezernenten Ulrich Holkenbrink. Seine Amtsperiode läuft 2010 ab - er will sich der Wiederwahl stellen.

Trier. Die Römerstadt ist offenbar ein hartes Pflaster für Dezernenten. Christiane Horsch, heute Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, ging im März 2007 nach acht Jahren als Wirtschafts- und Ordnungsdezernentin, in denen sie intern wie extern jede Menge Kritik einstecken musste. Sozialdezernent Georg Bernarding lässt zurzeit offen, ob er nach 2010 - auch seine Amtszeit läuft dann ab - noch einmal antreten will. "Bedenkenträger und Bremser", so Bernarding, lassen ihn "die Lust an der Kommunalpolitik verlieren".

Im Vergleich mit Ulrich Holkenbrink kamen beide jedoch geradezu gut weg. Der Schul- und Kulturdezernent steht seit Jahren in der Kritik. Wenn ein Kind von Löchern in der Turnhallendecke seiner Grundschule berichtet, wenn die ältere Schwester dann von undichten Fenstern und klammen Klassenräumen in der Haupt-, Real- oder Berufsschule erzählt, wenn die Ausstattung des gymnasialen Naturwissenschafts-Raumes an Vorkriegszeiten erinnert - dann steht der Verantwortungsträger und damit der aktuelle Schuldezernent im Mittelpunkt des elterlichen Zornes. Der wird auch nicht durch die Erkenntnis besänftigt, dass die Ursachen des Sanierungsstaus an Trierer Schulen lange vor Holkenbrinks Dienstzeit begannen.

Das Debakel um die angekündigten und wenige Tage später wieder abgesagten Antikenfestspiele 2009 ist eine von mehreren Eskalationen, die ebenfalls Holkenbrink treffen. Problemfrei waren diese Spiele noch nie. Doch dieses Mal präsentierte man der Öffentlichkeit ein in keinem einzigen Punkt auch nur halbwegs interessantes Programm und sagte es wieder ab, als es statt öffentlichem Applaus nur Schelte gab. Die Argumentation: Ohne "positives Stimmungsbild" gibt es auch keine positive Stimmung bei vorhandenen und potenziellen Sponsoren - und damit keine Spiele.

2010 muss der Christdemokrat Ulrich Holkenbrink sich der Wiederwahl durch den Stadtrat stellen. Mit dem TV spricht er über seine Pläne und die Beurteilung seiner Leistungen. Das TV-Interview mit Ulrich Holkenbrink lesen Sie auf Seite 9.

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