Im Schnellzug in die Narretei

TRIER-WEST/PALLIEN. (bru) Echte Profis in den Schatten gestellt: Was sich entwickeln kann, wenn Eltern und Kinder ihre Talente auf die Bühne bringen, konnte im Pfarrsaal Christkönig bestaunt werden. Die besondere Atmosphäre beim "Narrenexpress" kam dadurch zu Stande, dass auch das Publikum in die Veranstaltung eingebunden war.

"Mit einer echten Kappensitzung von einem richtigen Karnevalsverein können wir natürlich nicht mithalten", meint Ortsvorsteher Klaus Blum. So ungern man einem Politiker widersprechen mag - doch hier irrt er gewaltig! Ein Blick in den Pfarrsaal Christkönig spricht Bände: Der Raum ist proppenvoll, das Publikum strahlt, an den Rändern, in den Ecken tanzen fröhlich Kostümierte, und jeder Beitrag wird frenetisch beklatscht.Das Besondere am Narrenexpress, so erläutert Dagmar Burozzadeh von der Caritas im Dechant-Engel-Haus, sei ja gerade, dass es sich nicht um das Programm eines Vereins handele. "Alle Mitwirkenden stammen von hier, Kinder aus Trier-Wester Einrichtungen, aus Kindergarten, Schule, Hausaufgabenbetreuung, deren Eltern, deren Freunde. Das hat sich vor Jahren aus einem kleinen Fastnachts-Elternabend entwickelt - viele Kinder sind den Einrichtungen längst entwachsen. Aber sie und ihre Eltern machen immer noch mit. Und immer neue kommen dazu."

Das erklärt, warum sich jeder im Saal beteiligt fühlt sowie den ungewöhnlich hohen Anteil an Jugendlichen.

Die Teilnehmer kommen zum Teil direkt aus den Sitzreihen auf die Bühne. Alles ist ausgesprochen liebevoll selbst gemacht, von der Saaldekorierung über die Kostüme, die Moderation, die Animation bis zu den Sketchen und Büttenreden. Das kommt an - und wie! Die Kommunikation geht auch vom Publikum zur Bühne - um 21 Uhr lässt sich der König mit Hermelin und Krone, Sitzungspräsident Ralf Oster, vom Publikum den Stand des Eintracht-Spiels zurufen. "Zwei zu null", brüllen die Gäste, und die Stimmung im Saal und auf der Bühne hebt sich noch einmal.

Natürlich muss auch noch eine Garde dabei sein - der KV Grün-Weiß Euren sorgt für die akrobatische Einlage. Gegen zwölf Uhr endet zwar das Programm, doch noch bis kurz vor zwei Uhr morgens sorgt die Band "West-Side", deren Herkunft leicht zu erraten sein dürfte, weiter für gute Laune.

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