"Die sollte man auspeitschen", sagt ein Anwohner der Arnulfstraße wutentbrannt, während zwei Polizisten Fotos von den Schmierereien machen. Unbekannte haben Hauswände, Schaufenster, Garagentore und Buswartehallen in ganz Heiligkreuz mit Farben und Lack verunstaltet. Im Bereich der Kleingartenanlage "Am Bach" wurden laut Polizei zudem Sitzbänke, Zäune und ein Schaukasten mit silbernem Sprühlack beschädigt. "Wir hatten gerade unsere Hausfront von den Schmierereien gereinigt, das war alles umsonst", berichtet ein älteres Ehepaar aus der Arnulfstraße. Gestern morgen mussten sie mit Bestürzung feststellen, dass ihre Hauswand wieder beschmiert war. Diesmal hatten die Vandalen schwarze Farbe benutzt. Nach den Beobachtungen des Paares begann der Spuk vor etwa 14 Tagen. Vorzugsweise nachts wurde gesprüht und beschmiert. Bislang hätten sie schon 140 Euro ausgegeben, um die Spuren zu beseitigen. "Streichen macht keinen Sinn, bis die Täter gefasst sind", sagt der empörte Pensionär nach der neuerlichen Farbattacke. Man denke schon an die Gründung einer Bürgerwehr, denn die Polizei sei ja überlastet. "Die Täter haben keine Achtung vor dem Eigentum anderer Menschen", sagt seine Ehefrau. Und nicht nur das. Erst kürzlich habe ein Jugendlicher eine Bierflasche nach einem alten Herrn geworfen", berichtet das Ehepaar, als es klingelt. Die Polizei steht vor der Tür, um die Anzeige aufzunehmen. Einer der Beamten schlägt vor, dass sich die Geschädigten zusammen tun, um eine Belohnung auszusetzen. Sie danken dem Paar für die Mitarbeit und müssen weiter, denn nicht nur Anwohner der Arnulfstraße sind betroffen, sondern auch Hausbesitzer in der Rotbachstraße, in der Tessenowstraße sowie in der Hans-Böckler-Allee und im Nachtigallenweg. Unweit der Heiligkreuzer Kirche unterhält sich eine Gruppe junger Eltern über die Vorgänge. "Es gibt junge Leute, die nichts besseres zu tun haben, als alkoholisiert solchen Schaden anzurichten", sagt ein Mann. Er weist auf den Platz bei der Kirche, dort sei der Treffpunkt. "Ich glaube nicht, dass die Täter von hier sind", sagt eine Frau. So könne es nicht weiter gehen in Heiligkreuz. Die Polizei geht von einem Gesamtschaden von über 10 000 Euro aus. Hinweise unter Telefon 0651/9779-3200.